20. Sonntag im Jahreskreis (14. – 20. August),
Jahrgang A
(Time after Pentecost: Lectionary 20)
Einführung
Recht und Gerechtigkeit zu üben ist der Gottesdienst im Alltag. So wird das Leben geheiligt, denn Gottesdienst und Lebenswandel gehören zusammen. Durch die Berührung mit Jesus wird die kanaanäische Frau geheilt. Sie lässt nicht nach und Jesus lässt sich bitten. Gott ist gnädig auch denen, die nicht zu seinem Volk gehören. In Christus macht er alle zu seinen Kindern und wahrt zugleich den Bund zu seinem auserwählten Volk. Das Bemühen, das Recht zu wahren und Gerechtigkeit zu üben, eint beide: Juden und Christen.
Psalm 67
Gott sei uns gnädig und segne uns,
er lasse uns sein Antlitz leuchten,
dass man auf Erden erkenne seinen Weg,
unter allen Heiden sein Heil.
Es danken dir, Gott, die Völker,
es danken dir alle Völker.
Die Völker freuen sich und jauchzen,
dass du die Menschen recht richtest und regierst die Völker auf Erden.
Es danken dir, Gott, die Völker,
es danken dir alle Völker.
Das Land gibt sein Gewächs;
es segne uns Gott, unser Gott!
Es segne uns Gott,
und alle Welt fürchte ihn!
Tagesgebet
Gerechter, ewiger Gott,
du rufst uns hinein in deinen Bund,
du machst uns Mut einzutreten für Gerechtigkeit.
Schärfe unseren Blick für das, was Recht ist,
Das wir eintreten für das Recht anderer
und aufmerksam sind für unsere eigenen Fehler.
Schenk uns die Gnade, das richtige zu tun
und dem Bösen zu wehren.
In Jesu Namen. Amen.
Lesungen
Jesaja 56,1.6-8
So spricht der HERR: Wahrt das Recht und übt Gerechtigkeit;
denn mein Heil ist nahe, dass es komme,
und meine Gerechtigkeit, dass sie offenbart werde.
Und die Fremden, die sich dem HERRN zugewandt haben,
ihm zu dienen und seinen Namen zu lieben,
damit sie seine Knechte seien, alle,
die den Sabbat halten, dass sie ihn nicht entheiligen,
und die an meinem Bund festhalten,
die will ich zu meinem heiligen Berge bringen
und will sie erfreuen in meinem Bethaus,
und ihre Brandopfer und Schlachtopfer
sollen mir wohlgefällig sein auf meinem Altar;
denn mein Haus wird ein Bethaus heißen für alle Völker.
Gott der HERR, der die Versprengten Israels sammelt, spricht:
Ich will noch mehr zu der Zahl derer, die versammelt sind, sammeln.
Römer 11,1-2a.29-32
So frage ich nun: Hat denn Gott sein Volk verstoßen?
Das sei ferne!
Denn ich bin auch ein Israelit, vom Geschlecht Abrahams, aus dem Stamm Benjamin.
Gott hat sein Volk nicht verstoßen, das er zuvor erwählt hat.
Denn Gottes Gaben und Berufung können ihn nicht gereuen.
Denn wie ihr zuvor Gott ungehorsam gewesen seid,
nun aber Barmherzigkeit erlangt habt wegen ihres Ungehorsams,
so sind auch jene jetzt ungehorsam geworden wegen der Barmherzigkeit,
die euch widerfahren ist, damit auch sie jetzt Barmherzigkeit erlangen.
Denn Gott hat alle eingeschlossen in den Ungehorsam,
damit er sich aller erbarme.
Matthäus 15,(10-20)21-28
[Jesus rief das Volk zu sich und sprach zu ihnen:
Hört zu und begreift's:
Was zum Mund hineingeht, das macht den Menschen nicht unrein;
sondern was aus dem Mund herauskommt, das macht den Menschen unrein.
Da traten seine Jünger zu ihm und fragten:
Weißt du auch, dass die Pharisäer an dem Wort Anstoß nahmen, als sie es hörten?
Aber er antwortete und sprach:
Alle Pflanzen, die mein himmlischer Vater nicht gepflanzt hat,
die werden ausgerissen.
Lasst sie, sie sind blinde Blindenführer!
Wenn aber ein Blinder den andern führt, so fallen sie beide in die Grube.
Da antwortete Petrus und sprach zu ihm: Deute uns dies Gleichnis!
Und Jesus sprach zu ihnen:
Seid denn auch ihr noch immer unverständig?
Merkt ihr nicht, dass alles, was zum Mund hineingeht,
das geht in den Bauch und wird danach in die Grube ausgeleert?
Was aber aus dem Mund herauskommt,
das kommt aus dem Herzen, und das macht den Menschen unrein.
Denn aus dem Herzen kommen böse Gedanken, Mord,
Ehebruch, Unzucht, Diebstahl, falsches Zeugnis, Lästerung.
Das sind die Dinge, die den Menschen unrein machen.
Aber mit ungewaschenen Händen essen macht den Menschen nicht unrein.]
Und Jesus ging weg von dort und zog sich zurück in die Gegend von Tyrus und Sidon. Und siehe, eine kanaanäische Frau kam aus diesem Gebiet und schrie:
Ach Herr, du Sohn Davids, erbarme dich meiner!
Meine Tochter wird von einem bösen Geist übel geplagt.
Und er antwortete ihr kein Wort.
Da traten seine Jünger zu ihm, baten ihn und sprachen:
Lass sie doch gehen, denn sie schreit uns nach.
Er antwortete aber und sprach:
Ich bin nur gesandt zu den verlorenen Schafen des Hauses Israel.
Sie aber kam und fiel vor ihm nieder und sprach: Herr, hilf mir!
Aber er antwortete und sprach:
Es ist nicht recht, dass man den Kindern ihr Brot nehme
und werfe es vor die Hunde.
Sie sprach: Ja, Herr;
aber doch fressen die Hunde von den Brosamen,
die vom Tisch ihrer Herren fallen.
Da antwortete Jesus und sprach zu ihr:
Frau, dein Glaube ist groß. Dir geschehe, wie du willst!
Und ihre Tochter wurde gesund zu derselben Stunde.
Fürbittengebet
Jesus Christus,
du hast alle Menschen eingeladen
Gottes Kinder zu sein.
So bitten wir dich für deine Kirche,
dass sie deine grenzenlose Liebe lebt,
aller Diskriminierung wehrt
und für die Rechte aller Menschen eintritt.
Wir rufen zu dir...
... Herr, erbarme dich.
Du hast uns deine Welt geschenkt
sie zu bebauen und zu bewahren.
Wie oft haben wir diesen Auftrag missachtet?
Hilf uns einzutreten für Frieden, Gerechtigkeit und Bewahrung der Schöpfung,
und mach und aufmerksam auf Wege, im Alltag damit zu beginnen.
Wir rufen zu dir...
... Herr, erbarme dich.
Wir bitten dich für Richter und alle die dem Recht Geltung verschaffen,
schenke einen klaren Blick für Gerechtigkeit.
Wir bitten dich für alle Menschen, die Unrecht leiden,
verschaffe ihrer Sache Gehör.
Wir bitten dich für alle Organisation,
die sich national und international für mehr Gerechtigkeit einsetzen,
segne ihre Bemühungen, segne sie mit mutigen Menschen,
segne sie mit allen Ressourcen, die für ihre Arbeit nötig sind.
Wir rufen zu dir...
... Herr, erbarme dich.
Wir bitten dich,
lass dich bitten von denen, die sich nach Heilung sehnen an Körper und Seele,
lass dich bitten von denen, die Trost suchen nach großen Verlusten,
lass sich bitten von denen, die nach Stärke suchen im Glauben.
Wir rufen zu dir...
... Herr, erbarme dich.
Wir bitten in der Stille für Menschen, die deine Nähe suchen
und deine Hilfe brauchen...
... Stille ...
Wir rufen zu dir ...
... Herr, erbarme dich.
Mit Liebe und Barmherzigkeit nimmst du dich unser an.
Dafür danken wir dir.
Bleibe bei uns mit deiner Gnade
und erhalte uns in der Gemeinschaft deiner Kirche,
der du eins bist mit dem Vater und dem Geist,
Gott von Ewigkeit zu Ewigkeit. Amen.
Lesepredigten
Siehe 17. Sonntag nach Trinitatis, Reihe I.
Liedvorschläge (EG)
Eingangslied:
449 Die güldne Sonne
455 Morgenlicht leuchtet
Wochenlied:
356 Such wer da will, ein andrer Ziel
432 Gott gab uns Atem, damit wir leben
Predigtlied:
299 Aus tiefer Not schrei ich zu dir
369 Wer nur den lieben Gott läßt walten
Ausgangslied:
170 Komm, Herr, segne uns
408 Meinem Gott gehört die Welt
Lutherbibel, revidierter Text 1984, durchgesehene Ausgabe, © 1999 Deutsche Bibelgesellschaft, Stuttgart
www.die-bibel.de
Revised Common Lectionary © 1992 Consultation on Common Texts. Used by permission.