Christkönigssonntag (20.–26. November),
Jahrgang A
(Christ the King/ Last Sunday after Pentecost: Lectionary 34 (Proper 29))

Einführung

Christus ist König im Himmel und auf Erden. Im Wort vom Weltgericht scheidet er Gute und Böse und identifiziert die, die Werke der Barmherzigkeit getan haben: Hungrige gespeist, Durstigen zu trinken gegeben, Fremde aufgenommen, Nackte gekleidet, Kranke und Gefangene besucht.

Der Prophet Hesekiel erzählt davon, dass Gott sich verhält wie ein guter Hirte, der den Schwachen aufhilft und das Verlorene zurückbringt. So nehmen wir das Gerichtswort ernst und hoffen doch auf seine Gnade.

Psalm 95,1-7a

Kommt herzu, lasst uns dem HERRN frohlocken

und jauchzen dem Hort unsres Heils!

Lasst uns mit Danken vor sein Angesicht kommen

und mit Psalmen ihm jauchzen!

Denn der HERR ist ein großer Gott

und ein großer König über alle Götter.

Denn in seiner Hand sind die Tiefen der Erde,

und die Höhen der Berge sind auch sein.

Denn sein ist das Meer, und er hat's gemacht,

und seine Hände haben das Trockene bereitet.

Kommt, lasst uns anbeten und knien

und niederfallen vor dem HERRN, der uns gemacht hat.

Denn er ist unser Gott

und wir das Volk seiner Weide und Schafe seiner Hand.

Tagesgebet

Guter Gott,

dein Sohn zeigt uns den Weg des Dienstes,

in ihm erkennen wir den Reichtum deiner Gnade.

Hilf uns zu sehen, wo unsere Hilfe gefragt ist,

gib uns den Mut zu handeln,

dass wir der Welt dienen

und deinen Namen ehren.

Durch Christus, unsern Herrn,

der mit dir und dem Heiligen Geist

lebt und regiert von Ewigkeit zu Ewigkeit. Amen.

Lesungen

Hesekiel 34,11-16.20-24

Denn so spricht Gott der HERR:
Siehe, ich will mich meiner Herde selbst annehmen und sie suchen.
Wie ein Hirte seine Schafe sucht, wenn sie von seiner Herde verirrt sind,
so will ich meine Schafe suchen und will sie erretten von allen Orten,
wohin sie zerstreut waren zur Zeit, als es trüb und finster war.
Ich will sie aus allen Völkern herausführen und aus allen Ländern sammeln
und will sie in ihr Land bringen und will sie weiden auf den Bergen Israels,
in den Tälern und an allen Plätzen des Landes.
Ich will sie auf die beste Weide führen,
und auf den hohen Bergen in Israel sollen ihre Auen sein;
da werden sie auf guten Auen lagern und fette Weide haben auf den Bergen Israels.
Ich selbst will meine Schafe weiden,
und ich will sie lagern lassen, spricht Gott der HERR.
Ich will das Verlorene wieder suchen und das Verirrte zurückbringen
und das Verwundete verbinden und das Schwache stärken und,
was fett und stark ist, behüten;
ich will sie weiden, wie es recht ist.

Darum spricht Gott der HERR:
Siehe, ich will selbst richten zwischen den fetten und den mageren Schafen;
weil ihr mit Seite und Schulter drängtet
und die Schwachen von euch stießt mit euren Hörnern,
bis ihr sie alle hinausgetrieben hattet,
will ich meiner Herde helfen, dass sie nicht mehr zum Raub werden soll,
und will richten zwischen Schaf und Schaf.

Und ich will ihnen einen einzigen Hirten erwecken, der sie weiden soll,
nämlich meinen Knecht David.
Der wird sie weiden und soll ihr Hirte sein,
und ich, der HERR, will ihr Gott sein,
aber mein Knecht David soll der Fürst unter ihnen sein;
das sage ich, der HERR.

Epheser 1,15-23

Darum auch ich, nachdem ich gehört habe von dem Glauben
bei euch an den Herrn Jesus und von eurer Liebe zu allen Heiligen,
höre ich nicht auf, zu danken für euch, und gedenke euer in meinem Gebet,
dass der Gott unseres Herrn Jesus Christus,
der Vater der Herrlichkeit,
euch gebe den Geist der Weisheit und der Offenbarung, ihn zu erkennen.
Und er gebe euch erleuchtete Augen des Herzens,
damit ihr erkennt, zu welcher Hoffnung ihr von ihm berufen seid,
wie reich die Herrlichkeit seines Erbes für die Heiligen ist
und wie überschwänglich groß seine Kraft an uns, die wir glauben,
weil die Macht seiner Stärke bei uns wirksam wurde,
mit der er in Christus gewirkt hat.

Durch sie hat er ihn von den Toten auferweckt
und eingesetzt zu seiner Rechten im Himmel
über alle Reiche, Gewalt, Macht, Herrschaft und alles, was sonst einen Namen hat,
nicht allein in dieser Welt, sondern auch in der zukünftigen.
Und alles hat er unter seine Füße getan
und hat ihn gesetzt der Gemeinde zum Haupt über alles,
welche sein Leib ist, nämlich die Fülle dessen, der alles in allem erfüllt.

Matthäus 25,31-46

Wenn aber der Menschensohn kommen wird in seiner Herrlichkeit
und alle Engel mit ihm, dann wird er sitzen auf dem Thron seiner Herrlichkeit,
und alle Völker werden vor ihm versammelt werden.
Und er wird sie voneinander scheiden,
wie ein Hirt die Schafe von den Böcken scheidet,
und wird die Schafe zu seiner Rechten stellen und die Böcke zur Linken.

Da wird dann der König sagen zu denen zu seiner Rechten:
Kommt her, ihr Gesegneten meines Vaters, ererbt das Reich,
das euch bereitet ist von Anbeginn der Welt!
Denn ich bin hungrig gewesen und ihr habt mir zu essen gegeben.
Ich bin durstig gewesen und ihr habt mir zu trinken gegeben.
Ich bin ein Fremder gewesen und ihr habt mich aufgenommen.
Ich bin nackt gewesen und ihr habt mich gekleidet.
Ich bin krank gewesen und ihr habt mich besucht.
Ich bin im Gefängnis gewesen und ihr seid zu mir gekommen.

Dann werden ihm die Gerechten antworten und sagen:
Herr, wann haben wir dich hungrig gesehen und haben dir zu essen gegeben,
oder durstig und haben dir zu trinken gegeben?
Wann haben wir dich als Fremden gesehen und haben dich aufgenommen,
oder nackt und haben dich gekleidet?
Wann haben wir dich krank oder im Gefängnis gesehen
und sind zu dir gekommen?
Und der König wird antworten und zu ihnen sagen:
Wahrlich, ich sage euch:
Was ihr getan habt einem von diesen meinen geringsten Brüdern,
das habt ihr mir getan.

Dann wird er auch sagen zu denen zur Linken:
Geht weg von mir, ihr Verfluchten, in das ewige Feuer,
das bereitet ist dem Teufel und seinen Engeln!
Denn ich bin hungrig gewesen und ihr habt mir nicht zu essen gegeben.
Ich bin durstig gewesen und ihr habt mir nicht zu trinken gegeben.
Ich bin ein Fremder gewesen und ihr habt mich nicht aufgenommen.
Ich bin nackt gewesen und ihr habt mich nicht gekleidet.
Ich bin krank und im Gefängnis gewesen und ihr habt mich nicht besucht.

Dann werden sie ihm auch antworten und sagen:
Herr, wann haben wir dich hungrig oder durstig gesehen
oder als Fremden oder nackt oder krank
oder im Gefängnis und haben dir nicht gedient?
Dann wird er ihnen antworten und sagen: Wahrlich, ich sage euch:
Was ihr nicht getan habt einem von diesen Geringsten,
das habt ihr mir auch nicht getan.
Und sie werden hingehen: diese zur ewigen Strafe,
aber die Gerechten in das ewige Leben.

Fürbittengebet

Gott, du Schöpfer des Lebens,

in deiner Gegenwart erfahren wir Liebe,

durch deinen Sohn hast du deine Liebe tief in diese Welt eingesenkt.

Wir bitten dich um Frieden in der Welt:

Gib dort, wo sich die Spirale aus Angst, Hass, Gewalt und Gegengewalt immer weiter dreht, dem Vertrauen eine Chance.

Schenke denen, die blind sind vor Hass, die Fähigkeit,

auch im Feind den Menschen zu sehen.

Lass deine Liebe stark werden in der Welt.

Wir rufen zu dir...

... Herr, erbarme dich.

Wir bitten dich für die Hungernden und alle,

die wenig zum Leben haben.

Lass sie versorgt werden mit dem Nötigen

und schenke denen, die im Überfluss leben können die Freiheit,
abzugeben und sich auch für die verantwortlich zu fühlen,

die ihre Hilfe brauchen.

Hilf uns deine Liebe mit anderen zu teilen

Wir rufen zu dir...

... Herr, erbarme dich.

Wir bitten dich für die, deren Leben ganz von Angst oder Traurigkeit bestimmt ist

und die alleine aus ihren Sorgen nicht herausfinden.

Schenke ihnen Menschen, die sie behutsam das Vertrauen in das Leben lehren können

und lass sie spüren, dass unser Leben in deiner Hand geborgen ist.

Wir rufen zu dir...

... Herr, erbarme dich.

Wir bitten dich für deine Kirche,

dass sie in diesen Zeiten des Wandels nicht in Sorgen um ihre Zukunft auf- und untergeht.

Lass sie ein Ort der Freiheit sein,

ein Ort, der Zukunft atmet,

weil er seine Zukunft nicht aus eigenem Bemühen erwartet, sondern von dir.

Lass sie erfüllt sein mit deiner Liebe.

Wir rufen zu dir...

... Herr, erbarme dich.

Gott, in der Stille bringen wir vor dich, was jede und jeden von uns persönlich bewegt.

... Stille ...

Wir rufen zu dir...

... Herr, erbarme dich.

In deine Hände, Gott, befehlen wir alle und alles, wofür wir gebetet haben.

Sei und bleibe du alle Zeit unser Heil und unsere Rettung,

durch Christus unseren Heiland. Amen.

Lesepredigten

Zu bemerken sind die Themenunterschiede an diesem letzten Sonntag des Kirchenjahres zwischen Christkönigssonntag im RCL und Ewigkeitssonntag bzw. Gedenksonntag der Entschlafenen in der deutschen Perikopenordnung. Für die Evangeliumslesung siehe Vorletzter Sonntag des Kirchenjahres, Reihe I.

Liedvorschläge (EG)

Eingangslied:

155 Herr Jesu Christ, dich zu uns wend

379 Gott wohnt in einem Lichte

Wochenlied:

149 Es ist gewisslich an der Zeit

152 Wir warten dein, O Gottes Sohn

Predigtlied:

412 So jemand spricht: Ich liebe Gott

416 O Herr, mach mich zu einem Werkzeug deines Friedens

Ausgangslied:

269 Christus ist König, jubelt laut

385 „Mir nach“, spricht Christus, unser Held

Lutherbibel, revidierter Text 1984, durchgesehene Ausgabe, © 1999 Deutsche Bibelgesellschaft, Stuttgart
www.die-bibel.de
Revised Common Lectionary © 1992 Consultation on Common Texts. Used by permission.