18. Sonntag im Jahreskreis (31. Juli - 6. August),
Jahrgang A
(Time after Pentecost: Lectionary 18)

Einführung

„Kommt her, kauft ohne Geld.“ – umsonst sollen satt werden, alle die hungrig und durstig sind, heisst es beim Propheten Jesaja. Denn Gott gibt Speise zur rechten Zeit und sorgt für die seinen. So sorgt auch Jesus in der Geschichte von der Speisung der 5000 dafür, dass alle satt werden. Quer durch alle biblischen Bücher wissen Menschen davon zu berichten, wie Gott für sie sorgt. Auch Paulus weiss sich in dieser Tradition. Es ist an uns, diese Geschichte weiter zu erzählen.

Psalm 145,8-9.14-21

Gnädig und barmherzig ist der HERR,

geduldig und von großer Güte.

Der HERR ist allen gütig

und erbarmt sich aller seiner Werke.

Der HERR ist getreu in all seinen Worten

und gnädig in allen seinen Werken.

Der HERR hält alle, die da fallen,

und richtet alle auf, die niedergeschlagen sind.

Aller Augen warten auf dich,

und du gibst ihnen ihre Speise zur rechten Zeit.

Du tust deine Hand auf

und sättigst alles, was lebt, nach deinem Wohlgefallen.

Der HERR ist gerecht in allen seinen Wegen

und gnädig in allen seinen Werken.

Der HERR ist nahe allen, die ihn anrufen,

allen, die ihn ernstlich anrufen.

Er tut, was die Gottesfürchtigen begehren,

und hört ihr Schreien und hilft ihnen.

Der HERR behütet alle, die ihn lieben,

und wird vertilgen alle Gottlosen.

Mein Mund soll des HERRN Lob verkündigen,

und alles Fleisch lobe seinen heiligen Namen immer und ewiglich.

Tagesgebet

Gott,

du tust deine milde Hand auf

für alles was lebt.

Öffne uns die Augen für den Reichtum deiner Gaben,

zeige uns Wege, wie alle satt werden,

nähre uns an Leib und Seele,

dass wir gestärkt durch deinen Geist

von neuem aufbrechen in deinem Namen.

Dir sei Lob und Ehre in Ewigkeit. Amen.

Lesungen

Jesaja 55,1-5

Wohlan, alle, die ihr durstig seid, kommt her zum Wasser!
Und die ihr kein Geld habt, kommt her, kauft und esst!
Kommt her und kauft ohne Geld und umsonst Wein und Milch!
Warum zählt ihr Geld dar für das, was kein Brot ist,
und sauren Verdienst für das, was nicht satt macht?
Hört doch auf mich, so werdet ihr Gutes essen und euch am Köstlichen laben.
Neigt eure Ohren her und kommt her zu mir!
Höret, so werdet ihr leben!
Ich will mit euch einen ewigen Bund schließen,
euch die beständigen Gnaden Davids zu geben.
Siehe, ich habe ihn den Völkern zum Zeugen bestellt,
zum Fürsten für sie und zum Gebieter.
Siehe, du wirst Heiden rufen, die du nicht kennst,
und Heiden, die dich nicht kennen, werden zu dir laufen um des HERRN willen,
deines Gottes, und des Heiligen Israels, der dich herrlich gemacht hat.

Römer 9,1-5

Ich sage die Wahrheit in Christus und lüge nicht,
wie mir mein Gewissen bezeugt im Heiligen Geist,
dass ich große Traurigkeit und Schmerzen ohne Unterlass in meinem Herzen habe.
Ich selber wünschte, verflucht und von Christus getrennt zu sein für meine Brüder,
die meine Stammverwandten sind nach dem Fleisch, die Israeliten sind,
denen die Kindschaft gehört und die Herrlichkeit und die Bundesschlüsse
und das Gesetz und der Gottesdienst und die Verheißungen,
denen auch die Väter gehören und aus denen Christus herkommt nach dem Fleisch,
der da ist Gott über alles, gelobt in Ewigkeit. Amen.

Matthäus 14,13-21

Als das Jesus hörte,
fuhr er von dort weg in einem Boot in eine einsame Gegend allein.
Und als das Volk das hörte, folgte es ihm zu Fuß aus den Städten.
Und Jesus stieg aus und sah die große Menge;
und sie jammerten ihn und er heilte ihre Kranken.

Am Abend aber traten seine Jünger zu ihm und sprachen:
Die Gegend ist öde und die Nacht bricht herein;
lass das Volk gehen, damit sie in die Dörfer gehen und sich zu essen kaufen.
Aber Jesus sprach zu ihnen: Es ist nicht nötig, dass sie fortgehen;
gebt ihr ihnen zu essen.
Sie sprachen zu ihm: Wir haben hier nichts als fünf Brote und zwei Fische.
Und er sprach: Bringt sie mir her!

Und er ließ das Volk sich auf das Gras lagern
und nahm die fünf Brote und die zwei Fische, sah auf zum Himmel,
dankte und brach's und gab die Brote den Jüngern,
und die Jünger gaben sie dem Volk.
Und sie aßen alle und wurden satt und sammelten auf,
was an Brocken übrig blieb, zwölf Körbe voll.
Die aber gegessen hatten, waren etwa fünftausend Mann,
ohne Frauen und Kinder.

Fürbittengebet

Gütiger Gott,

du sättigst alles, was lebt, mit Wohlgefallen

und dennoch ist der Hunger nach Leben groß in dieser Welt.

Darum bitten wir dich

für deine Schöpfung

wo Dürre herrscht und Wüsten wachsen,

wo Böden verseucht sind und Flüsse vertrocknen.

Weck in den Menschen das Mitgefühl für deine Schöpfung,

und lass deine heilenden Kräfte wirken.

Wir rufen du dir ...

... Stille den Hunger nach Leben.

Wir bitten dich für die Krisengebiete dieser Welt,

für Kindersoldaten, die ihrer Kindheit beraubt werden,

für Jugendliche, die mit Gewalt und Missbrauch aufwachsen,

für Heranwachsende, denen das Nötigste fehlt.

Wir rufen du dir ...

... Stille den Hunger nach Leben.

Wir bitten dich für Einsame und Verzweifelte,

für Menschen, die immer wieder nach einem Job suchen

und doch keinen Erfolg haben,

für Schüler und Studenten, die dem Erfolgsdruck nicht standhalten.

Wir rufen du dir ...

... Stille den Hunger nach Leben.

Wir bitten dich für Menschen, die um einen lieben Menschen trauern,

für Menschen, die einen Verlust erlitten haben,

für Menschen, die Abschied nehmen mussten von einem Lebenstraum.

Lass die Hoffnung von neuem in ihrem Leben Gestalt gewinnen.

Wir rufen du dir ...

... Stille den Hunger nach Leben.

Wir bitten dich für Menschen an den Übergängen des Lebens:

Menschen, die eine neue Ausbildung beginnen,

Menschen, die ihren Wohnort wechseln,

Menschen, die in Ruhestand gehen,

Menschen, die Teil einer neuen Gemeinschaft werden.

Begleite sie in den Ungewissheiten des Übergangs finden

und lass sie vertrauensvoll in die neuen Lebensräume eintreten.

Wir rufen du dir ...

... Stille den Hunger nach Leben.

In der Stille bitten wir dich für Menschen, die wir deiner Fürsorge anbefehlen...

... Stille ...

Gütiger Gott,

nimm dich unserer Bitten an,

rette und erhalte uns

durch Christus unseren Heiland. Amen.

Lesepredigten

Der Evangeliumstext kommt im deutschen Lektionar nicht vor. Die Epistellesung aber kommt am 10. Sonntag nach Trinitatis, Reihe II, vor.

Liedvorschläge (EG)

Eingangslied:

297 Wo Gott der Herr nicht bei uns hält

369 Wer nur den lieben Gott läßt walten

Wochenlied:

139 Gelobet sei der Herr

361 Befiehl du deine Wege

Predigtlied:

295 Wohl denen, die da wandeln

342 Es ist das Heil uns kommen her

Ausgangslied:

425 Gib uns Frieden jeden Tag

502 Nun preiset alle Gottes Barmherzigkeit

Lutherbibel, revidierter Text 1984, durchgesehene Ausgabe, © 1999 Deutsche Bibelgesellschaft, Stuttgart
www.die-bibel.de

Revised Common Lectionary © 1992 Consultation on Common Texts. Used by permission.