Ein weiterer Sonntag im Zeichen des Rufs in die Nachfolge. Das Markusevangelium erzählt, wie Jesus die ersten Jünger beruft. Umkehr wird zum Aufbruch, die Begegnung mit Jesus ermutigt zum Weitersagen: Wir sind gerufen Menschenfischer zu werden. Wir dürfen Geschichten erzählen von der Barmherzigkeit Gottes, wie sie das Jona-Buch erzählt, und wir können singen: „Gott ist unsere Zuversicht.“ (Ps 62,9)

Aber sei nur stille zu Gott, meine Seele;

denn er ist meine Hoffnung.

Er ist mein Fels, meine Hilfe und mein Schutz,

dass ich nicht fallen werde.

Bei Gott ist mein Heil und meine Ehre, /
der Fels meiner Stärke,

meine Zuversicht ist bei Gott.

Hoffet auf ihn allezeit, liebe Leute, /
schüttet euer Herz vor ihm aus;

Gott ist unsre Zuversicht.

Aber Menschen sind ja nichts, große Leute täuschen auch;

sie wiegen weniger als nichts, so viel ihrer sind.

Verlasst euch nicht auf Gewalt

und setzt auf Raub nicht eitle Hoffnung;
fällt euch Reichtum zu, so hängt euer Herz nicht daran.

Eines hat Gott geredet,

ein Zweifaches habe ich gehört: Gott allein ist mächtig,

und du, Herr, bist gnädig;
denn du vergiltst einem jeden, wie er's verdient hat.

Gott,

du hast uns gerufen

deinen Weg zu gehen.

Noch mehr als das:

Wir sollen deine Boten sein.

Füll du uns die Hände,

gib uns die richtigen Worte,

dass Menschen von deiner Barmherzigkeit erfahren

und wir deinem Namen Ehre machen.

Durch Christus unsern Herrn. Amen.

Jona 3,1-5.10

Und es geschah das Wort des HERRN zum zweiten Mal zu Jona:
Mach dich auf, geh in die große Stadt Ninive und predige ihr, was ich dir sage!

Da machte sich Jona auf und ging hin nach Ninive,
wie der HERR gesagt hatte.
Ninive aber war eine große Stadt vor Gott, drei Tagereisen groß.
Und als Jona anfing, in die Stadt hineinzugehen,
und eine Tagereise weit gekommen war, predigte er und sprach:
Es sind noch vierzig Tage, so wird Ninive untergehen.
Da glaubten die Leute von Ninive an Gott
und ließen ein Fasten ausrufen
und zogen alle, Groß und Klein, den Sack zur Buße an.

Als aber Gott ihr Tun sah, wie sie sich bekehrten von ihrem bösen Wege,
reute ihn das Übel, das er ihnen angekündigt hatte, und tat's nicht.

1. Korinther 7,29-31

Das sage ich aber, liebe Brüder: Die Zeit ist kurz.
Fortan sollen auch die, die Frauen haben, sein, als hätten sie keine;
und die weinen, als weinten sie nicht;
und die sich freuen, als freuten sie sich nicht;
und die kaufen, als behielten sie es nicht;
und die diese Welt gebrauchen, als brauchten sie sie nicht.
Denn das Wesen dieser Welt vergeht.

Markus 1,14-20

Nachdem aber Johannes gefangen gesetzt war,
kam Jesus nach Galiläa und predigte das Evangelium Gottes
und sprach: Die Zeit ist erfüllt und das Reich Gottes ist herbeigekommen.
Tut Buße und glaubt an das Evangelium!

Als er aber am Galiläischen Meer entlangging,
sah er Simon und Andreas, Simons Bruder,
wie sie ihre Netze ins Meer warfen; denn sie waren Fischer.
Und Jesus sprach zu ihnen: Folgt mir nach;
ich will euch zu Menschenfischern machen!
Sogleich verließen sie ihre Netze und folgten ihm nach.

Und als er ein wenig weiterging, sah er Jakobus,
den Sohn des Zebedäus, und Johannes, seinen Bruder,
wie sie im Boot die Netze flickten.
Und alsbald rief er sie und sie ließen ihren Vater Zebedäus im Boot
mit den Tagelöhnern und folgten ihm nach.

Lebensspendender Gott,

du rufst uns zu einem Leben mit dir,

du lädst uns ein, die Freude und Sorge des Alltags mit dir zu teilen.

Darum bringen wir vor dich, was uns bewegt.

Wir bitten dich für alle Gemeinden in deiner Kirche,

die den Aufbruch wagen,
neue Wege ausprobieren und etwas riskieren.

Sei mit ihnen auf dem Weg ins Ungewisse,

stärke sie im Vertrauen, dass du den Weg mitgehst.

Segne alle, die unsere Kirche leiten,

lass ihnen ihre Aufgaben zur Freude werden.

Wir bitten dich ...

... erhöre uns.

Wir bitten dich für Orte, wo Umkehr nottut,

dass dein Ruf nicht einfach verhallt,

sondern die Herzen der Menschen bewegt.

Besonders bitten wir dich für die Umkehr

zu einem neuen und sorgfältigen Umgang
mit den Werken deiner Schöpfung.

Wir bitten dich ...

... erhöre uns.

Wir bitten dich für alle, die sich nach Veränderung sehnen,

lass sie den Mut finden zum Aufbruch,

dass sie sich ein Herz fassen und neue Wege gehen.

Wir bitten dich für alle, denen die Hoffnung verloren gegangen ist,

dass sie den Mut finden, die Netze von Neuem auszuwerfen

und dem Leben die Hand geben.

Wir bitten dich ...

... erhöre uns.

Wir bitten dich für die Menschen,

deren Leben von Hunger und Elend gezeichnet ist,

die schuldig oder unschuldig gefangen sind,

die nicht wissen, wie sie den nächsten Tag bestehen sollen.

Sende ihnen Hilfe

und bereite unsere Hände zum Dienst, wo immer wir können.

Wir bitten dich ...

... erhöre uns.

In der Stille beten wir für Menschen, denen wir deine Nähe wünschen

...

Wir bitten dich ...

... erhöre uns.

Wir bitten dich,

nimm dich unserer Gebete an,

schenke Heilung und Heil,

Hoffnung und Leben.

Durch Christus, unseren Herrn und Heiland. Amen.

Die Evangeliumslesung kommt im deutschen Lektionar nicht vor, aber siehe die Parallelstelle: 1. Sonntag nach Epiphanias, Reihe III.

Eingangslied:

68 O lieber Herre Jesu Christ

69 Der Morgenstern ist aufgedrungen

Wochenlied:

389 Ein reines Her, Herr schaff in mir

392 Gott rufet noch

Predigtlied:

384 Lasset uns mit Jesus ziehen

391 Jesu geh voran

Ausgangslied:

70 Wie schön leuchtet der Morgenstern

241 Wach auf, du Geist der ersten Zeugen

*Andere Verszählung als im NRSV

Lutherbibel, revidierter Text 1984, durchgesehene Ausgabe, © 1999 Deutsche Bibelgesellschaft, Stuttgart
www.die-bibel.de
Revised Common Lectionary © 1992 Consultation on Common Texts. Used by permission.