4. Sonntag der Osterzeit, Jahrgang B
(Fourth Sunday of Easter)

Einführung

Am Sonntag vom Guten Hirten klingen verschiedene Texte mit dem Hirtenbild aus Psalm und Evangelium zusammen. In der Apostelgeschichte ist Christus der Eckstein, im ersten Johannesbrief ist er im Geist der Liebe in uns gegenwärtig.

Immer ist es Christus und Gottes liebevolles Wirken, das die Gemeinde zusammenhält. Er ist Zentrum, nährt und integriert die Gemeinde stets von neuem. Von ihm geführt finde sie zur Einheit.

Psalm 23

Der HERR ist mein Hirte,

mir wird nichts mangeln.

Er weidet mich auf einer grünen Aue

und führet mich zum frischen Wasser.

Er erquicket meine Seele.

Er führet mich auf rechter Straße um seines Namens willen.

Und ob ich schon wanderte im finstern Tal,

fürchte ich kein Unglück;

denn du bist bei mir,

dein Stecken und Stab trösten mich.

Du bereitest vor mir einen Tisch

im Angesicht meiner Feinde.

Du salbest mein Haupt mit Öl

und schenkest mir voll ein.

Gutes und Barmherzigkeit werden mir folgen mein Leben lang,

und ich werde bleiben im Hause des HERRN immerdar.

Tagesgebet

Gott, du bist der gute Hirt,

ob wir uns auf den grünen Auen

oder in den dunklen Tälern unseres Lebens finden,

du bist da!

Dafür danken wir dir.

Bleibe bei uns,

sammle uns in deiner Gegenwart

und erhalte uns durch deine Liebe.

Durch Christus unseren Herrn und Heiland. Amen.

Lesungen

Apostelgeschichte 4,5-12

Als nun der Morgen kam, versammelten sich ihre Oberen

und Ältesten und Schriftgelehrten in Jerusalem,

auch Hannas, der Hohepriester, und Kaiphas und Johannes

und Alexander und alle, die vom Hohenpriestergeschlecht waren;

und sie stellten sie vor sich und fragten sie:

Aus welcher Kraft oder in welchem Namen habt ihr das getan?

Petrus, voll des Heiligen Geistes, sprach zu ihnen:

Ihr Oberen des Volkes und ihr Ältesten!

Wenn wir heute verhört werden wegen dieser Wohltat

an dem kranken Menschen, durch wen er gesund geworden ist,

so sei euch und dem ganzen Volk Israel kundgetan:

Im Namen Jesu Christi von Nazareth, den ihr gekreuzigt habt,

den Gott von den Toten auferweckt hat;

durch ihn steht dieser hier gesund vor euch.

Das ist der Stein, von euch Bauleuten verworfen,

der zum Eckstein geworden ist.

Und in keinem andern ist das Heil,

auch ist kein andrer Name unter dem Himmel den Menschen gegeben,

durch den wir sollen selig werden.

1. Johannes 3,16-24

Daran haben wir die Liebe erkannt,

dass er sein Leben für uns gelassen hat;

und wir sollen auch das Leben für die Brüder lassen.

Wenn aber jemand dieser Welt Güter hat

und sieht seinen Bruder darben und schließt sein Herz vor ihm zu,

wie bleibt dann die Liebe Gottes in ihm?

Meine Kinder, lasst uns nicht lieben mit Worten noch mit der Zunge,

sondern mit der Tat und mit der Wahrheit.

Daran erkennen wir, dass wir aus der Wahrheit sind,

und können unser Herz vor ihm damit zum Schweigen bringen,

dass, wenn uns unser Herz verdammt,

Gott größer ist als unser Herz und erkennt alle Dinge.

Ihr Lieben, wenn uns unser Herz nicht verdammt,

so haben wir Zuversicht zu Gott,

und was wir bitten, werden wir von ihm empfangen;

denn wir halten seine Gebote und tun, was vor ihm wohlgefällig ist.

Und das ist sein Gebot,

dass wir glauben an den Namen seines Sohnes Jesus Christus

und lieben uns untereinander, wie er uns das Gebot gegeben hat.

Und wer seine Gebote hält, der bleibt in Gott und Gott in ihm.

Und daran erkennen wir, dass er in uns bleibt:

an dem Geist, den er uns gegeben hat.

Johannes 10.11-18

[Jesus spricht:]

Ich bin der gute Hirte.

Der gute Hirte lässt sein Leben für die Schafe.

Der Mietling aber, der nicht Hirte ist, dem die Schafe nicht gehören,

sieht den Wolf kommen und verlässt die Schafe und flieht –

und der Wolf stürzt sich auf die Schafe und zerstreut sie –,

denn er ist ein Mietling und kümmert sich nicht um die Schafe.

Ich bin der gute Hirte und kenne die Meinen und die Meinen kennen mich,

wie mich mein Vater kennt und ich kenne den Vater.

Und ich lasse mein Leben für die Schafe.

Und ich habe noch andere Schafe, die sind nicht aus diesem Stall;

auch sie muss ich herführen, und sie werden meine Stimme hören,

und es wird eine Herde und ein Hirte werden.

Darum liebt mich mein Vater, weil ich mein Leben lasse,

dass ich's wieder nehme.

Niemand nimmt es von mir, sondern ich selber lasse es.

Ich habe Macht, es zu lassen, und habe Macht, es wieder zu nehmen.

Dies Gebot habe ich empfangen von meinem Vater.

Fürbittengebet

Lebendiger Gott,

du bist der gute Hirte,

in deinem Sohn hast du die Welt vom Tod erlöst,

mit ihm lässt du Hoffnung und Leben auferstehen.

Wir kommen zu dir mit unseren Sehnsüchten und unseren Sorgen.

Guter Hirte,

grüne Auen und frisches Wasser brauchen alle Menschen.

Doch vielerorts sorgen wir dafür, dass die Erde leidet.

Hilf uns, deine Schöpfung zu bewahren

und gerecht zu verteilen, was du schenkst.

Damit alle Menschen leben haben und Zukunft.

Wir rufen zu dir ...

... Herr, erhöre uns.

Guter Hirte,

du erquickst deine Kirche mit deinem Wort.

Schenke allen in deiner Kirche ein offenes Ohr für deinen Weg,

segne alle, die deine Kirche leiten,

und führe sie auf rechter Straße.

Wir rufen zu dir ...

... Herr, erhöre uns.

Guter Hirte,

wir bitten dich für alle, die durchs Tal der Trauer gehen,

für alle, die Unglück erfahren haben in ihrem Leben.

Sei ihnen nahe und tröste sie,

begleite sie auf dem Weg und umhülle sie mit deiner Liebe.

Wir rufen zu dir ...

... Herr, erhöre uns.

Guter Hirte,

wir bitten dich für Menschen, die in Feindschaft leben,

dass es gelingt den Moment zu entdecken, einander die Hand zu reichen.

Zwischen Staaten und Volksgruppen,

zwischen Religionen und Glaubensgemeinschaften,

in Familien und Nachbarschaften.

Wir rufen zu dir ...

... Herr, erhöre uns.

Guter Hirte,

segne diese Gemeinde,

dass wir Gutes tun und Barmherzigkeit üben.

Dass wir nicht müde werden, deinem Vorbild nachzuleben.

Wir rufen zu dir ...

... Herr, erhöre uns.

Lebendiger Gott,

in Christus hast du uns Heilung und Heil für alle Zeit verheißen.

Lass uns erleben wie dein Geist und deine Kraft die Welt verändern.

Nimm dich unserer Bitten an

und erhalte uns in der Hoffnung,

durch Jesus Christus, der uns befreit zu neuem Leben

und mit dir und dem Heiligen Geist lebt und regiert von Ewigkeit zu Ewigkeit. Amen.

Lesepredigten

Siehe Miserikordias Domini, Reihe I.

Liedvorschläge (EG)

Eingangslied:

107 Wir danken dir, Herr Jesu Christ

399 O Lebensbrünnlein tief und groß

Wochenlied:

274 Der Herr ist mein getreuer Hirt

288 Nun jauchzt dem Herren, alle Welt

Predigtlied:

353 Jesus nimmt die Sünder an

511 Weißt du, wieviel Sternlein stehen

Ausgangslied:

117 Der schöne Ostertag

391 Jesu, geh voran

Lutherbibel, revidierter Text 1984, durchgesehene Ausgabe, © 1999 Deutsche Bibelgesellschaft, Stuttgart
www.die-bibel.de
Revised Common Lectionary © 1992 Consultation on Common Texts. Used by permission.