2. Sonntag der Osterzeit, Jahrgang B
(Second Sunday of Easter)

Einführung

Der zweite Sonntag der Osterzeit ist ganz erfüllt vom Osterlicht. Die Apostelgeschichte erzählt wie die junge Gemeinde in Jerusalem alle Habe teilt und so ganz praktisch ein Beispiel der Gemeinschaft in Christus gibt. Wo der Auferstandene in der Mitte seiner Gemeinde eintritt und spricht: Friede sei mit euch! Da wird Friede in den Herzen, die Zweifel schwinden, und das Licht des Glaubens erfüllt die Menschen und lässt sie glücklich sein.

Psalm 133

Siehe, wie fein und lieblich ist's,

wenn Brüder einträchtig beieinander wohnen!

Es ist wie das feine Salböl auf dem Haupte Aarons,

das herabfließt in seinen Bart,

das herabfließt zum Saum seines Kleides,

wie der Tau, der vom Hermon herabfällt

auf die Berge Zions! Denn dort verheißt der HERR den Segen und Leben bis in Ewigkeit.

Tagesgebet

Gott,

du vertreibst die Finsternis mit deinem Licht.

Wie die Sonne aufstrahlt am Morgen,

so strahlt deine Liebe auf in dieser Welt.

Erfülle uns mit deinem Licht,

dass wir in einem neuen Leben wandeln,

und das Glück des Glaubens

mit aller Welt teilen.

Durch Jesus Christus,

der auferstanden von den Toten

mit dir und dem Heiligen Geist

Leben schenkt in Ewigkeit. Amen.

Lesungen

Apostelgeschichte 4,32-35

Die Menge der Gläubigen aber war ein Herz und eine Seele;

auch nicht einer sagte von seinen Gütern, dass sie sein wären,

sondern es war ihnen alles gemeinsam.

Und mit großer Kraft bezeugten die Apostel

die Auferstehung des Herrn Jesus, und große Gnade war bei ihnen allen.

Es war auch keiner unter ihnen, der Mangel hatte;

denn wer von ihnen Äcker oder Häuser besaß,

verkaufte sie und brachte das Geld für das Verkaufte

und legte es den Aposteln zu Füßen;

und man gab einem jeden, was er nötig hatte.

1. Johannes 1,1-2,2

Was von Anfang an war, was wir gehört haben,

was wir gesehen haben mit unsern Augen,

was wir betrachtet haben und unsre Hände betastet haben,

vom Wort des Lebens –

und das Leben ist erschienen,

und wir haben gesehen und bezeugen und verkündigen euch das Leben,

das ewig ist, das beim Vater war und uns erschienen ist –,

was wir gesehen und gehört haben, das verkündigen wir auch euch,

damit auch ihr mit uns Gemeinschaft habt;

und unsere Gemeinschaft ist mit dem Vater und mit seinem Sohn Jesus Christus.

Und das schreiben wir, damit unsere Freude vollkommen sei.

Und das ist die Botschaft, die wir von ihm gehört haben und euch verkündigen:

Gott ist Licht, und in ihm ist keine Finsternis.

Wenn wir sagen, dass wir Gemeinschaft mit ihm haben,

und wandeln in der Finsternis, so lügen wir und tun nicht die Wahrheit.

Wenn wir aber im Licht wandeln, wie er im Licht ist,

so haben wir Gemeinschaft untereinander,

und das Blut Jesu, seines Sohnes, macht uns rein von aller Sünde.

Wenn wir sagen, wir haben keine Sünde,

so betrügen wir uns selbst, und die Wahrheit ist nicht in uns.

Wenn wir aber unsre Sünden bekennen,

so ist er treu und gerecht, dass er uns die Sünden vergibt

und reinigt uns von aller Ungerechtigkeit.

Wenn wir sagen, wir haben nicht gesündigt,

so machen wir ihn zum Lügner, und sein Wort ist nicht in uns.

Johannes 20,19-31

Am Abend aber dieses ersten Tages der Woche,

als die Jünger versammelt und die Türen verschlossen waren

aus Furcht vor den Juden,

kam Jesus und trat mitten unter sie und spricht zu ihnen:

Friede sei mit euch!

Und als er das gesagt hatte, zeigte er ihnen die Hände und seine Seite.

Da wurden die Jünger froh, dass sie den Herrn sahen.

Da sprach Jesus abermals zu ihnen:

Friede sei mit euch! Wie mich der Vater gesandt hat, so sende ich euch.

Und als er das gesagt hatte, blies er sie an und spricht zu ihnen:

Nehmt hin den Heiligen Geist!

Welchen ihr die Sünden erlasst, denen sind sie erlassen;

und welchen ihr sie behaltet, denen sind sie behalten.

Thomas aber, der Zwilling genannt wird, einer der Zwölf,

war nicht bei ihnen, als Jesus kam.

Da sagten die andern Jünger zu ihm: Wir haben den Herrn gesehen.

Er aber sprach zu ihnen:

Wenn ich nicht in seinen Händen die Nägelmale sehe

und meinen Finger in die Nägelmale lege und meine Hand in seine Seite lege,

kann ich's nicht glauben.

Und nach acht Tagen waren seine Jünger abermals drinnen versammelt

und Thomas war bei ihnen.

Kommt Jesus, als die Türen verschlossen waren,

und tritt mitten unter sie und spricht:

Friede sei mit euch!

Danach spricht er zu Thomas:

Reiche deinen Finger her und sieh meine Hände,

und reiche deine Hand her und lege sie in meine Seite,

und sei nicht ungläubig, sondern gläubig!

Thomas antwortete und sprach zu ihm:

Mein Herr und mein Gott!

Spricht Jesus zu ihm:

Weil du mich gesehen hast, Thomas, darum glaubst du.

Selig sind, die nicht sehen und doch glauben!

Noch viele andere Zeichen tat Jesus vor seinen Jüngern,

die nicht geschrieben sind in diesem Buch.

Diese aber sind geschrieben, damit ihr glaubt,

dass Jesus der Christus ist, der Sohn Gottes,

und damit ihr durch den Glauben das Leben habt in seinem Namen.

Fürbittengebet

Lebendiger Gott,

in deinem Sohn hast du die Welt vom Tod erlöst,

mit ihm lässt du Hoffnung und Leben auferstehen.

Wir kommen zu dir mit unseren Sehnsüchten und unseren Sorgen.

Wir bitten dich für deine Kirche,

lass sie leben aus der Kraft der Auferstehung,

dass sie den Frieden, den du schenkst,

hinausträgt in alle Welt.

Wir bitten dich ...

... lass deine Hoffnung aufblühen in der Welt.

Wir bitten dich für alle Völker und Nationen,

dass sie von dir lernen und einander sagen:

Friede sei mit dir!

Schenke in Konflikten den Mut, die Hand zu reichen,

und lass Versöhnung geschehen,

wo die Menschen tiefe Verletzungen in sich tragen.

Wir bitten dich ...

... lass deine Hoffnung aufblühen in der Welt.

Wir bitten dich für Menschen, die anderen Hoffnung zum Leben geben,

für Sozialarbeiter und Therapeuten,

für Selbsthilfegruppen und Initiativen,

für Pflegende und Helfer.

Gib ihnen Kraft für ihren segensreichen Dienst.

Wir bitten dich ...

... lass deine Hoffnung aufblühen in der Welt.

Wir bitten dich für Menschen,

die Mühe haben, Lebensmut und Hoffnung zu bewahren.

Für Menschen, die einen lieben Menschen verloren haben,

für Menschen, die nicht wissen, wohin sie das morgen führt,

für Menschen, die am Sinn ihres Lebens verzweifeln.

Sei ihnen nah und sprich: Friede sei mit dir!

Dass Friede wird in ihren Herzen.

Wir bitten dich ...

... lass deine Hoffnung aufblühen in der Welt.

Wir bitten dich für unsere Gemeinde hier in ...

Lass uns wachsen in der Hoffnung,

lass uns beständig bleiben im Gebet

und Herzen und Türen offenhalten für alle Menschen,

die Hilfe und Zuflucht brauchen.

Wir bitten dich ...

... lass deine Hoffnung aufblühen in der Welt.

Lebendiger Gott,

in Christus hast du uns Heilung und Heil für alle Zeit verheißen.

Lass uns erleben wie dein Geist und deine Kraft die Welt verändern.

Nimm dich unserer Bitten an

und erhalte uns in der Hoffnung,

durch Jesus Christus, der uns befreit zu neuem Leben

und mit dir und dem Heiligen Geist lebt und regiert von Ewigkeit zu Ewigkeit. Amen.

Lesepredigten

Siehe Quasimodogeniti, Reihe I.

Liedvorschläge (EG)

Eingangslied:

111 Frühmorgens ,da die Sonn aufgeht

116 Er ist erstanden, Halleluja

Wochenlied:

99 Christ ist erstanden

382 Ich steh vor dir mit Leeren Händen, Herr

Predigtlied:

110 Die ganze Welt, Herr Jesu Christ

1260 Gleichwie mich mein Vater gesandt hat

Ausgangslied:

115 Jesus lebt, mit ihm auch ich

433 Hevenu Schalom alejchem - Wir wünschen Frieden euch allen

Lutherbibel, revidierter Text 1984, durchgesehene Ausgabe, © 1999 Deutsche Bibelgesellschaft, Stuttgart
www.die-bibel.de
Revised Common Lectionary © 1992 Consultation on Common Texts. Used by permission.