4. Sonntag im Advent, Jahrgang B
(Fourth Sunday of Advent)

Einführung

Noch einmal erscheint der Lobgesang Marias als Psalmlesung. Psalm 89 beschreibt demgegenüber schon die Gegenwart des Messias und besingt die Herrschaft des Messias als etwas, das schon längst begonnen hat.

Wie es ist, wenn Gott wahrhaftig in das eigene Leben tritt, beschreibt das Evangelium. Maria ist mehr als überrascht, als der Engel ihr die bevorstehende Schwangerschaft ankündigt. Aber sie lässt sich ein auf die Zukunft Gottes.

Lukas 1,46b-55 oder Psalm 89,2-5.20-27*

Lukas 1,46b-55
Meine Seele erhebt den Herrn,

und mein Geist freut sich Gottes, meines Heilandes;

denn er hat die Niedrigkeit seiner Magd angesehen.

Siehe, von nun an werden mich selig preisen alle Kindeskinder.

Denn er hat große Dinge an mir getan,

der da mächtig ist und dessen Name heilig ist.

Und seine Barmherzigkeit währt von Geschlecht zu Geschlecht

bei denen, die ihn fürchten.

Er übt Gewalt mit seinem Arm

und zerstreut, die hoffärtig sind in ihres Herzens Sinn.

Er stößt die Gewaltigen vom Thron

und erhebt die Niedrigen.

Die Hungrigen füllt er mit Gütern

und lässt die Reichen leer ausgehen.

Er gedenkt der Barmherzigkeit

und hilft seinem Diener Israel auf,

wie er geredet hat zu unsern Vätern,

Abraham und seinen Kindern in Ewigkeit.

Psalm 89,2-5, 20-27*

Ich will singen von der Gnade des HERRN ewiglich

und seine Treue verkünden mit meinem Munde für und für;

denn ich sage: Für ewig steht die Gnade fest;

du gibst deiner Treue sicheren Grund im Himmel.

»Ich habe einen Bund geschlossen mit meinem Auserwählten,

ich habe David, meinem Knechte, geschworen:

Ich will deinem Geschlecht festen Grund geben auf ewig

und deinen Thron bauen für und für.«
Damals hast du geredet durch ein Gesicht

zu deinem Heiligen und gesagt:
Ich habe einen Helden erweckt, der helfen soll,
ich habe erhöht einen Auserwählten aus dem Volk.

Ich habe gefunden meinen Knecht David,

ich habe ihn gesalbt mit meinem heiligen Öl.

Meine Hand soll ihn erhalten,

und mein Arm soll ihn stärken.

Die Feinde sollen ihn nicht überwältigen

und die Ungerechten ihn nicht demütigen;

sondern ich will seine Widersacher vor ihm zerschlagen

und, die ihn hassen, zu Boden stoßen.

Aber meine Treue und Gnade soll bei ihm sein,

und sein Haupt soll erhöht sein in meinem Namen.

Seine Hand lass ich herrschen über das Meer

und seine Rechte über die Ströme.

Er wird mich nennen: Du bist mein Vater,

mein Gott und Hort, der mir hilft.

Tagesgebet

Gott,

in deinen Händen liegt Zeit und Ewigkeit,

du schenkst Hoffnung und Zukunft.

Dir halten wir unser Leben hin,

dass du es tränkst mit Erwartung und Zuversicht,

dass wir nicht müde werden

dir entgegen zu leben.

Durch Christus unseren Heiland. Amen.

Lesungen

2. Samuel 7,1-11.16
Als nun der König [David] in seinem Hause saß
und der HERR ihm Ruhe gegeben hatte vor allen seinen Feinden umher,
sprach er zu dem Propheten Nathan:
Sieh doch, ich wohne in einem Zedernhause,
und die Lade Gottes wohnt unter Zeltdecken.
Nathan sprach zu dem König:
Wohlan, alles, was in deinem Herzen ist,
das tu, denn der HERR ist mit dir.

In der Nacht aber kam das Wort des HERRN zu Nathan:
Geh hin und sage zu meinem Knecht David:
So spricht der HERR: Solltest du mir ein Haus bauen,
dass ich darin wohne?
Habe ich doch in keinem Hause gewohnt seit dem Tag,
da ich die Israeliten aus Ägypten führte, bis auf diesen Tag,
sondern ich bin umhergezogen in einem Zelt als Wohnung.
Habe ich die ganze Zeit, als ich mit den Israeliten umherzog,
je geredet zu einem der Richter Israels,
denen ich befohlen hatte, mein Volk Israel zu weiden, und gesagt:
Warum baut ihr mir nicht ein Zedernhaus?

Darum sollst du nun so zu meinem Knechte David sagen:
So spricht der HERR Zebaoth:
Ich habe dich genommen von den Schafhürden,
damit du Fürst über mein Volk Israel sein sollst,
und bin mit dir gewesen, wo du hingegangen bist,
und habe alle deine Feinde vor dir ausgerottet;
und ich will dir einen großen Namen machen
gleich dem Namen der Großen auf Erden.
Und ich will meinem Volk Israel eine Stätte geben
und will es pflanzen, dass es dort wohne
und sich nicht mehr ängstigen müsse
und die Kinder der Bosheit es nicht mehr bedrängen.
Und wie vormals,
seit der Zeit, da ich Richter über mein Volk Israel bestellt habe,
will ich dir Ruhe geben vor allen deinen Feinden.

Aber dein Haus und dein Königtum sollen beständig sein in Ewigkeit vor mir,
und dein Thron soll ewiglich bestehen.

Römer 16,25-27

Paulus schreibt:
Dem aber, der euch stärken kann gemäß meinem Evangelium
und der Predigt von Jesus Christus,
durch die das Geheimnis offenbart ist,
das seit ewigen Zeiten verschwiegen war,
nun aber offenbart und kundgemacht ist
durch die Schriften der Propheten nach dem Befehl des ewigen Gottes,
den Gehorsam des Glaubens aufzurichten unter allen Heiden:
dem Gott, der allein weise ist,
sei Ehre durch Jesus Christus in Ewigkeit! Amen.

Lukas 1,26-38

Und im sechsten Monat wurde der Engel Gabriel von Gott gesandt
in eine Stadt in Galiläa, die heißt Nazareth,
zu einer Jungfrau, die vertraut war einem Mann
mit Namen Josef vom Hause David;
und die Jungfrau hieß Maria.
Und der Engel kam zu ihr hinein und sprach:
Sei gegrüßt, du Begnadete! Der Herr ist mit dir!
Sie aber erschrak über die Rede und dachte:
Welch ein Gruß ist das?
Und der Engel sprach zu ihr:
Fürchte dich nicht, Maria, du hast Gnade bei Gott gefunden.
Siehe, du wirst schwanger werden und einen Sohn gebären,
und du sollst ihm den Namen Jesus geben.
Der wird groß sein und Sohn des Höchsten genannt werden;
und Gott der Herr wird ihm den Thron seines Vaters David geben,
und er wird König sein über das Haus Jakob in Ewigkeit,
und sein Reich wird kein Ende haben.

Da sprach Maria zu dem Engel:
Wie soll das zugehen, da ich doch von keinem Mann weiß?
Der Engel antwortete und sprach zu ihr:
Der Heilige Geist wird über dich kommen,
und die Kraft des Höchsten wird dich überschatten;
darum wird auch das Heilige, das geboren wird,
Gottes Sohn genannt werden.
Und siehe, Elisabeth, deine Verwandte,
ist auch schwanger mit einem Sohn, in ihrem Alter,
und ist jetzt im sechsten Monat,
von der man sagt, dass sie unfruchtbar sei.
Denn bei Gott ist kein Ding unmöglich.
Maria aber sprach: Siehe, ich bin des Herrn Magd;
mir geschehe, wie du gesagt hast.
Und der Engel schied von ihr.

Fürbittengebet

Gott, Quelle der Hoffnung,

in den Dunkelheiten des Lebens

suchen wir nach Spuren deines Lichtes.

Wir halten dir entgegen, was uns bewegt und bitten dich:

Für alle, die deinen Spuren folgen,

um Klarheit und Weisung,

Kraft und Mut,

dass dein Name hörbar wird in dieser Welt.

Wir bitten dich ...

... Herr, erbarme dich.

Für alle, die um Hoffnung ringen,

für Entwicklungshelfer und Friedensboten,

für Bürgerrechtler und Naturschützer.

Wir bitten dich ...

... Herr, erbarme dich.

Für alle die hoffnungsvoll den Weg in die Zukunft bereiten,

für Eltern und Erzieher,

für Lehrer und Ausbilder,

für Dozenten und Wegbegleiter von jungen Menschen.

Wir bitten dich ...

... Herr, erbarme dich.

Für alle, die der Gesellschaft ein freundliches Antlitz geben,

für Mitarbeiter der Food Banks und Community Meals,

für Sozialarbeiter und Freiwillige,

für Jugendmitarbeiter und Sporttrainer,

für gute Nachbarn und aufmerksame Helfer.

Wir bitten dich ...

... Herr, erbarme dich.

Für alle, die Menschen in schweren Situationen beistehen
und die Hoffnung am Leben halten:

für Trauerbegleiter und Seelsorger,

für Paramedics, Ärzte und Pflegende,

für Berater und Therapeuten.

Wir bitten dich ...

... Herr, erbarme dich. Amen

Lesepredigten

Siehe 4. Advent, Reihe III.

Liedvorschläge (EG)

Eingangslied:

1 Macht hoch die Tür

17 Wir sagen euch an den lieben Advent

Wochenlied:

308 Mein Seel, o Herr, muß loben dich

309 Hoch hebt den Herrn mein Herz

Predigtlied:

8 Es kommt ein Schiff geladen

11 Wie soll ich dich empfangen

Ausgangslied:

13 Tochter Zion, freue dich

19 O komm, o komm, du Morgenstern

Lutherbibel, revidierter Text 1984, durchgesehene Ausgabe, © 1999 Deutsche Bibelgesellschaft, Stuttgart
www.die-bibel.de
Revised Common Lectionary © 1992 Consultation on Common Texts. Used by permission.