4. Sonntag der Passionszeit, Jahrgang B
(Fourth Sunday in Lent)

Einführung

Das Evangelium des Johannes zieht eine Verbindung von der Erhöhung Jesu am Kreuz zu einer der merkwürdigsten Geschichten aus der Zeit der Wüstenwanderung. Eine Schlange, die Mose an einer Stange befestigt, wird zum Schutzzeichen. Allen die sie sehen, kann ein Schlangenbiss nichts anhaben. In der Taufe werden Täuflinge mit dem Kreuzzeichen gesegnet: „Dein Leben soll unter dem Schutz von Christus dem Gekreuzigten stehen.“, sagen wir dazu. Und tatsächlich: Durch die Taufe werden wir in einem neuen Leben wandeln. Es beginnt schon hier und wird vollkommen in Ewigkeit.

Psalm 107,1-3.17-22

Danket dem HERRN; denn er ist freundlich,

und seine Güte währet ewiglich.

So sollen sagen, die erlöst sind durch den HERRN,

die er aus der Not erlöst hat,

die er aus den Ländern zusammengebracht hat

von Osten und Westen, von Norden und Süden.

Die Toren, die geplagt waren um ihrer Übertretung

und um ihrer Sünde willen,

dass ihnen ekelte vor aller Speise

und sie todkrank wurden,

die dann zum Herrn riefen in ihrer Not

und er half ihnen aus ihren Ängsten,

er sandte sein Wort und machte sie gesund

und errettete sie, dass sie nicht starben:

Die sollen dem HERRN danken für seine Güte und für seine Wunder,

die er an den Menschenkindern tut,

und sollen Dank opfern

und seine Werke erzählen mit Freuden.

Tagesgebet

Unerforschlicher Gott,

wir suchen dich,

nicht selten scheinst du uns verborgen.

Lenke unsere Blicke

auf die Zeichen deiner Gegenwart.

Dass wir Zuversicht gewinnen,

wenn wir uns fern von dir glauben.

Durch Christus, der das Zeichen des Lebens aufgerichtet hat,

uns zum Heil in Ewigkeit. Amen.

Lesungen

4. Mose 21,4-9

Da brachen [die Israeliten] auf von dem Berge Hor
in Richtung auf das Schilfmeer, um das Land der Edomiter zu umgehen.
Und das Volk wurde verdrossen auf dem Wege
und redete wider Gott und wider Mose:
Warum hast du uns aus Ägypten geführt,
dass wir sterben in der Wüste?
Denn es ist kein Brot noch Wasser hier
und uns ekelt vor dieser mageren Speise.

Da sandte der HERR feurige Schlangen unter das Volk;
die bissen das Volk, dass viele aus Israel starben.
Da kamen sie zu Mose und sprachen:
Wir haben gesündigt, dass wir wider den HERRN
und wider dich geredet haben.
Bitte den HERRN, dass er die Schlangen von uns nehme.
Und Mose bat für das Volk.
Da sprach der HERR zu Mose:
Mache dir eine eherne Schlange
und richte sie an einer Stange hoch auf.
Wer gebissen ist und sieht sie an, der soll leben.
Da machte Mose eine eherne Schlange
und richtete sie hoch auf.
Und wenn jemanden eine Schlange biss,
so sah er die eherne Schlange an und blieb leben.

Epheser 2,1-10

Auch ihr wart tot durch eure Übertretungen und Sünden,
in denen ihr früher gelebt habt nach der Art dieser Welt,
unter dem Mächtigen, der in der Luft herrscht,
nämlich dem Geist, der zu dieser Zeit
am Werk ist in den Kindern des Ungehorsams.
Unter ihnen haben auch wir alle einst unser Leben geführt
in den Begierden unsres Fleisches
und taten den Willen des Fleisches und der Sinne
und waren Kinder des Zorns von Natur wie auch die andern.

Aber Gott, der reich ist an Barmherzigkeit,
hat in seiner großen Liebe, mit der er uns geliebt hat,
auch uns, die wir tot waren in den Sünden,
mit Christus lebendig gemacht –
aus Gnade seid ihr selig geworden –;
und er hat uns mit auferweckt
und mit eingesetzt im Himmel in Christus Jesus,
damit er in den kommenden Zeiten erzeige
den überschwänglichen Reichtum seiner Gnade
durch seine Güte gegen uns in Christus Jesus.
Denn aus Gnade seid ihr selig geworden durch Glauben,
und das nicht aus euch: Gottes Gabe ist es,
nicht aus Werken, damit sich nicht jemand rühme.
Denn wir sind sein Werk,
geschaffen in Christus Jesus zu guten Werken,
die Gott zuvor bereitet hat, dass wir darin wandeln sollen.

Johannes 3,14-21

Und wie Mose in der Wüste die Schlange erhöht hat,
so muss der Menschensohn erhöht werden,
damit alle, die an ihn glauben, das ewige Leben haben.
Denn also hat Gott die Welt geliebt,
dass er seinen eingeborenen Sohn gab, damit alle,
die an ihn glauben, nicht verloren werden,
sondern das ewige Leben haben.
Denn Gott hat seinen Sohn nicht in die Welt gesandt,
dass er die Welt richte, sondern dass die Welt durch ihn gerettet werde.

Wer an ihn glaubt, der wird nicht gerichtet;
wer aber nicht glaubt, der ist schon gerichtet,
denn er glaubt nicht an den Namen des eingeborenen Sohnes Gottes.
Das ist aber das Gericht, dass das Licht in die Welt gekommen ist,
und die Menschen liebten die Finsternis mehr als das Licht,
denn ihre Werke waren böse.
Wer Böses tut, der hasst das Licht und kommt nicht zu dem Licht,
damit seine Werke nicht aufgedeckt werden.
Wer aber die Wahrheit tut, der kommt zu dem Licht,
damit offenbar wird, dass seine Werke in Gott getan sind.

Fürbittengebet

Treuer Gott,

danke, dass du unsere Wege mitgehst,

danke, dass wir zu dir kommen dürfen

mit unserem Dank, unserer Sorge und unseren Bitten.

Gott, du liebst diese Welt.

Erfülle unsere Herzen mit Liebe zu deiner Schöpfung,

dass wir in Pflanzen und Tieren Werke deiner Liebe erkennen

und achtsam mit ihnen umgehen.

Wir rufen zu dir ...

... Herr, erbarme dich.

Gott, Quelle des Friedens,

ermutige die Nationen zur Zusammenarbeit zum Wohle aller Menschen.

Lass Vorurteile und Misstrauen schwinden,

dass wir einander zu Leben und Glück verhelfen.

Wir rufen zu dir ...

... Herr, erbarme dich.

Gott, Quelle des Lebens,

wir bitten dich für alle, die leiden.

schenke Zeiten zum Aufatmen und Zeiten der Heilung,

dass Menschen Linderung erfahren

und zurückfinden in ein unbeschwertes Leben.

Wir rufen zu dir ...

... Herr, erbarme dich.

Gott, Quelle der Versöhnung.

In dir haben wir Vergebung erfahren.

Wende unsere Herzen, dass wir voll des Lobes für deine Wunder,

barmherzig und gnädig miteinander leben.

Wir rufen zu dir ...

... Herr, erbarme dich.

In der Stille bitten wir für Menschen, die deine Nähe brauchen ...

...

Wir rufen zu dir ...

... Herr, erbarme dich.

In deine Hände, treuer Gott, befehlen wir alle, für die wir gebetet haben.

Bleibe bei uns und leite uns auf dem Weg des Friedens.

Durch Christus, unseren Herrn. Amen.

Lesepredigten

Die Evangeliumslesung kommt in der Christvesper, Reihe III vor, aber der Jahreskontext ist anders. Die alttestamentliche Lesung kommt bei Judika, Reihe IV vor. Für die neutestamentliche Lesung, siehe: 11. Sonntag nach Trinitatis, Reihe II.

Liedvorschläge (EG)

Eingangslied:

83 Ein Lämmlein geht und trägt die Schuld

96 Du schöner Lebensbaum des Paradieses

Wochenlied:

94 Das Kreuz ist aufgerichtet

237 Und suchst du meine Sünde

Predigtlied:

51 Also liebt Gott die arge Welt

407 Stern, auf den ich schaue

Ausgangslied:

403 Schönster Herr Jesu

409 Gott liebt diese Welt

Lutherbibel, revidierter Text 1984, durchgesehene Ausgabe, © 1999 Deutsche Bibelgesellschaft, Stuttgart
www.die-bibel.de
Revised Common Lectionary © 1992 Consultation on Common Texts. Used by permission.