10. Sonntag im Jahreskreis (5.-11. Juni),
Jahrgang B
(Time after Pentecost: Lectionary 10)

Einführung

Verantwortung bedeutet Antwort geben zu können im Blick auf das eigene Leben. Als Christen sind wir in die Verantwortung vor Gott gerufen. So ist die Frage an Adam eine bleibende Frage für alle: Wo bist du?

Paulus beantwortet die Frage: Wovon sprichst du? Der Glaube an die Auferstehung prägt unsere Sicht auf die Welt und unser Leben.

Das Evangelium schließlich beschreibt das Leben in der Beziehung zu Gott. Heilung und Heil fließen dem Leben zu von Gott. Die Beziehung zu ihm drückt sich darin aus, seinem Willen zu folgen und ein verantwortetes Leben zu führen.

Psalm 130

Aus der Tiefe rufe ich,HERR, zu dir.

Herr, höre meine Stimme!

Lass deine Ohren merken

auf die Stimme meines Flehens!

Wenn du, HERR, Sünden anrechnen willst –

Herr, wer wird bestehen?

Denn bei dir ist die Vergebung,

dass man dich fürchte.

Ich harre des HERRN, meine Seele harret,

und ich hoffe auf sein Wort.

Meine Seele wartet auf den Herrn

mehr als die Wächter auf den Morgen;

mehr als die Wächter auf den Morgen

hoffe Israel auf den HERRN!

Denn bei dem HERRN ist die Gnade

und viel Erlösung bei ihm.

Und er wird Israel erlösen

aus allen seinen Sünden.

Tagesgebet

Gott,

Grund und Quelle unseres Lebens,

du siehst unser Leben klarer als wir selbst.

Schenk uns Weisheit und Einsicht,

in Verantwortung vor dir

unser Leben nach deinem Willen zu leben.

Durch Christus unseren Herrn,

der mit dir und dem Heiligen Geist

lebt und regiert von Ewigkeit zu Ewigkeit. Amen.

Lesungen

1. Mose 3,8-15

Und sie hörten Gott den HERRN, wie er im Garten ging,

als der Tag kühl geworden war.

Und Adam versteckte sich mit seiner Frau

vor dem Angesicht Gottes des HERRN unter den Bäumen im Garten.

Und Gott der HERR rief Adam und sprach zu ihm:

Wo bist du?

Und er sprach:

Ich hörte dich im Garten und fürchtete mich;

denn ich bin nackt, darum versteckte ich mich.

Und er sprach:

Wer hat dir gesagt, dass du nackt bist?

Hast du nicht gegessen von dem Baum, von dem ich dir gebot,

du solltest nicht davon essen?

Da sprach Adam:

Die Frau, die du mir zugesellt hast, gab mir von dem Baum und ich aß.

Da sprach Gott der HERR zur Frau:

Warum hast du das getan?

Die Frau sprach:

Die Schlange betrog mich, sodass ich aß.

Da sprach Gott der HERR zu der Schlange:

Weil du das getan hast, seist du verflucht,

verstoßen aus allem Vieh und allen Tieren auf dem Felde.

Auf deinem Bauche sollst du kriechen und Erde fressen dein Leben lang.

Und ich will Feindschaft setzen zwischen dir und der Frau

und zwischen deinem Nachkommen und ihrem Nachkommen;

der soll dir den Kopf zertreten,

und du wirst ihn in die Ferse stechen.

1. Korinther 4,13-18;5,1

Weil wir aber denselben Geist des Glaubens haben,

wie geschrieben steht (Psalm 116,10):

»Ich glaube, darum rede ich«,

so glauben wir auch, darum reden wir auch;
denn wir wissen, dass der, der den Herrn Jesus auferweckt hat,

wird uns auch auferwecken mit Jesus

und wird uns vor sich stellen samt euch.

Denn es geschieht alles um euretwillen,

damit die überschwängliche Gnade

durch die Danksagung vieler noch reicher werde zur Ehre Gottes.

Darum werden wir nicht müde;

sondern wenn auch unser äußerer Mensch verfällt,

so wird doch der innere von Tag zu Tag erneuert.

Denn unsre Trübsal, die zeitlich und leicht ist,

schafft eine ewige und über alle Maßen gewichtige Herrlichkeit,

uns, die wir nicht sehen auf das Sichtbare, sondern auf das Unsichtbare.

Denn was sichtbar ist, das ist zeitlich;

was aber unsichtbar ist, das ist ewig.

Denn wir wissen:

wenn unser irdisches Haus, diese Hütte, abgebrochen wird,

so haben wir einen Bau, von Gott erbaut,

ein Haus, nicht mit Händen gemacht, das ewig ist im Himmel.

Markus 3,20-35

Und [Jesus] ging in ein Haus.

Und da kam abermals das Volk zusammen,

sodass sie nicht einmal essen konnten.

Und als es die Seinen hörten,

machten sie sich auf und wollten ihn festhalten;

denn sie sprachen:

Er ist von Sinnen.

Die Schriftgelehrten aber,

die von Jerusalem herabgekommen waren, sprachen:

Er hat den Beelzebul, und:

Er treibt die bösen Geister aus durch ihren Obersten.

Jesus aber rief sie zusammen und sprach zu ihnen in Gleichnissen:

Wie kann der Satan den Satan austreiben?

Wenn ein Reich mit sich selbst uneins wird, kann es nicht bestehen.

Und wenn ein Haus mit sich selbst uneins wird, kann es nicht bestehen.

Erhebt sich nun der Satan gegen sich selbst

und ist mit sich selbst uneins, so kann er nicht bestehen,

sondern es ist aus mit ihm.

Niemand kann aber in das Haus eines Starken eindringen

und seinen Hausrat rauben, wenn er nicht zuvor den Starken fesselt;

erst dann kann er sein Haus berauben.

Wahrlich, ich sage euch:

Alle Sünden werden den Menschenkindern vergeben,

auch die Lästerungen, wie viel sie auch lästern mögen;

wer aber den Heiligen Geist lästert, der hat keine Vergebung in Ewigkeit,

sondern ist ewiger Sünde schuldig.

Denn sie sagten:

Er hat einen unreinen Geist.

Und es kamen seine Mutter und seine Brüder

und standen draußen, schickten zu ihm und ließen ihn rufen.

Und das Volk saß um ihn.

Und sie sprachen zu ihm:

Siehe, deine Mutter und deine Brüder

und deine Schwestern draußen fragen nach dir.

Und er antwortete ihnen und sprach:

Wer ist meine Mutter und meine Brüder?

Und er sah ringsum auf die, die um ihn im Kreise saßen, und sprach:

Siehe, das ist meine Mutter und das sind meine Brüder!

Denn wer Gottes Willen tut,

der ist mein Bruder und meine Schwester und meine Mutter.

Fürbittengebet

Gott,

du bist der Fels, auf den wir unser Leben bauen,

du gibst sicheren Grund

und Hoffnung auf ewig.

Mit allem, was uns bewegt, dürfen wir zu dir kommen.

Wir beten für alle, die in deiner Kirche Verantwortung tragen:

Für unsere Bischöfe und Pastoren,

für Synoden und Leitungsgremien,

für die Leiter von Diensten und Arbeitsstellen.

Inspiriere und leite sie durch deinen Geist,

schenke ihnen Weisheit und Kraft.

Wir rufen zu dir ...

... Herr, erbarme dich.

Wir beten für deine Schöpfung,

für Tiere und Pflanzen,

Land und Meer,

die du wunderbar gemacht hast.

Fördere alles Leben

und hilf uns zu bewahren, was uns anvertraut ist.

Wir rufen zu dir ...

... Herr, erbarme dich.

Wir bitten dich für Menschen, die Verantwortung tragen im öffentlichen Leben,

für Parlamente und Minister,

für Verwaltungschefs und Richter,

für Verantwortliche in der Welt der Wirtschaft.

Schenk ihnen einen klaren Blick für das, was Recht ist,

und den Mut, danach zu handeln.

Wir rufen zu dir ...

... Herr, erbarme dich.

Wir bitten dich für die Kranken in unserer Gemeinde ....

Für Pflegebedürftige und Menschen mit Demenz ...

Für Sterbende ...

Für Trauernde ...

Sei ihnen nahe mit deinem lebenspendenden Geist.

Wir rufen zu dir ...

... Herr, erbarme dich.

Wir bitten dich für diese Gemeinde,

lass uns klar erkennen, wo du uns in die Verantwortung rufst,

Lass uns wachsen, in einem Glauben,

der in dir gegründet den Menschen dient.

Wir rufen zu dir ...

... Herr, erbarme dich.

In der Stille bitten wir für Menschen, die deine Hilfe brauchen ....

Wir rufen zu dir ...

... Herr, erbarme dich.

Ewiger Gott,

der du uns in Christus nahe kommst

und im Geist unser Tröster bist.

Wir befehlen deiner Treue an, wofür wir gebetet haben

und vertrauen auf deine Kraft und Hilfe.

Dir sei Lob uns Ehre in Ewigkeit. Amen.

Lesepredigten

Siehe 13. Sonntag nach Trinitatis, Reihe III, oder siehe die Parallelstelle bei Lukas, Drittletzter Sonntag des Kirchenjahres, Reihe III.

Liedvorschläge (EG)

Eingangslied:

409 Gott liebt diese Welt

447 Lobet den Herren, alle, die ihn ehren

Wochenlied:

251 Herz und Herz vereint zusammen

261 Christus ist König, jubelt laut

Predigtlied:

357 Ich weiß, woran ich glaube

373 Jesu, hilf siegen, du Fürste des Lebens

Ausgangslied:

175 Ausgang und Eingang

428 Komm in unsre stolze Welt

Lutherbibel, revidierter Text 1984, durchgesehene Ausgabe, © 1999 Deutsche Bibelgesellschaft, Stuttgart
www.die-bibel.de
Revised Common Lectionary © 1992 Consultation on Common Texts. Used by permission.