Tag der Geburt des Herrn/ Christvesper, Jahrgang A,B,C
(Nativity of our Lord I (Particularly appropriate for Christmas Eve))
Einführung
Nach biblischem Verständnis beginnt der Tag mit dem Abend. Darum feiern wir die Christvesper als Beginn des Weihnachtsfestes. Im Zentrum steht das Licht, das in der Mitte der Nacht die Welt erhellt. Weil Gott in einem Kind zur Welt kommt, dürfen wir Gottes Kinder heißen. Das ist weit mehr als ein verklärter Blick auf das Neugeborene in der Krippe. Es ist die bahnbrechende Botschaft, die ein neues Licht auf unser Leben wirft. Darum: Erzählet unter den Heiden von seiner Herrlichkeit, unter allen Völkern von seinen Wundern! (Ps 96)
(Die im RCL vorgesehenen Lesungen entsprechen denen im Evangelischen Gottesdienstbuch. Darum sind alle Texte der Christvesper/EGb ohne Weiteres auch im Kontext des RCL verwendbar.)
Psalm 96
Singet dem HERRN ein neues Lied;
singet dem HERRN, alle Welt!
Singet dem HERRN und lobet seinen Namen,
verkündet von Tag zu Tag sein Heil!
Erzählet unter den Heiden von seiner Herrlichkeit,
unter allen Völkern von seinen Wundern!
Denn der HERR ist groß und hoch zu loben,
mehr zu fürchten als alle Götter.
Denn alle Götter der Völker sind Götzen;
aber der HERR hat den Himmel gemacht.
Hoheit und Pracht sind vor ihm,
Macht und Herrlichkeit in seinem Heiligtum.
Ihr Völker, bringet dar dem HERRN,
bringet dar dem HERRN Ehre und Macht!
Bringet dar dem HERRN die Ehre seines Namens,
bringet Geschenke und kommt in seine Vorhöfe!
Betet an den HERRN in heiligem Schmuck;
es fürchte ihn alle Welt!
Sagt unter den Heiden: Der HERR ist König.
Er hat den Erdkreis gegründet, dass er nicht wankt.
Er richtet die Völker recht.
Der Himmel freue sich, und die Erde sei fröhlich,
das Meer brause und was darinnen ist;
das Feld sei fröhlich und alles, was darauf ist;
es sollen jauchzen alle Bäume im Walde
vor dem HERRN; denn er kommt,
denn er kommt, zu richten das Erdreich.
Er wird den Erdkreis richten mit Gerechtigkeit
und die Völker mit seiner Wahrheit.
Tagesgebet
Ewiger Gott.
Wir finden dich in deinem Sohn,
einem Kind, zart und wunderbar.
In ihm leuchtet deine Liebe auf,
strahlend wie ein nie verlöschendes Licht,
deine Liebe, die von Anfang an war und bleiben wird,
die uns im Blick hatte von Anbeginn
und die uns nicht verloren gibt in Ewigkeit. Amen.
Lesungen
Jesaja 9,1-6*
Das Volk, das im Finstern wandelt, sieht ein großes Licht,
und über denen, die da wohnen im finstern Lande, scheint es hell.
Du weckst lauten Jubel, du machst groß die Freude.
Vor dir wird man sich freuen, wie man sich freut in der Ernte,
wie man fröhlich ist, wenn man Beute austeilt.
Denn du hast ihr drückendes Joch, die Jochstange auf ihrer Schulter
und den Stecken ihres Treibers zerbrochen wie am Tage Midians.
Denn jeder Stiefel, der mit Gedröhn dahergeht,
und jeder Mantel, durch Blut geschleift,
wird verbrannt und vom Feuer verzehrt.
Denn uns ist ein Kind geboren, ein Sohn ist uns gegeben,
und die Herrschaft ruht auf seiner Schulter;
und er heißt Wunder-Rat, Gott-Held, Ewig-Vater, Friede-Fürst;
auf dass seine Herrschaft groß werde
und des Friedens kein Ende auf dem Thron Davids
und in seinem Königreich,
dass er's stärke und stütze durch Recht und Gerechtigkeit
von nun an bis in Ewigkeit.
Solches wird tun der Eifer des HERRN Zebaoth.
Titus 2,11-14
Denn es ist erschienen die heilsame Gnade Gottes allen Menschen
und nimmt uns in Zucht,
dass wir absagen dem ungöttlichen Wesen
und den weltlichen Begierden und besonnen,
gerecht und fromm in dieser Welt leben
und warten auf die selige Hoffnung
und Erscheinung der Herrlichkeit des großen Gottes
und unseres Heilands Jesus Christus,
der sich selbst für uns gegeben hat,
damit er uns erlöste von aller Ungerechtigkeit
und reinigte sich selbst ein Volk zum Eigentum,
das eifrig wäre zu guten Werken.
Lukas 2,1-14(15-20)
Es begab sich aber zu der Zeit,
dass ein Gebot von dem Kaiser Augustus ausging,
dass alle Welt geschätzt würde.
Und diese Schätzung war die allererste und geschah zur Zeit,
da Quirinius Statthalter in Syrien war.
Und jedermann ging, dass er sich schätzen ließe,
ein jeder in seine Stadt.
Da machte sich auf auch Josef aus Galiläa, aus der Stadt Nazareth,
in das jüdische Land zur Stadt Davids, die da heißt Bethlehem,
weil er aus dem Hause und Geschlechte Davids war,
damit er sich schätzen ließe mit Maria, seinem vertrauten Weibe;
die war schwanger.
Und als sie dort waren, kam die Zeit, dass sie gebären sollte.
Und sie gebar ihren ersten Sohn
und wickelte ihn in Windeln und legte ihn in eine Krippe;
denn sie hatten sonst keinen Raum in der Herberge.
Und es waren Hirten in derselben Gegend auf dem Felde bei den Hürden,
die hüteten des Nachts ihre Herde.
Und der Engel des Herrn trat zu ihnen,
und die Klarheit des Herrn leuchtete um sie;
und sie fürchteten sich sehr.
Und der Engel sprach zu ihnen:
Fürchtet euch nicht! Siehe, ich verkündige euch große Freude,
die allem Volk widerfahren wird;
denn euch ist heute der Heiland geboren, welcher ist Christus,
der Herr, in der Stadt Davids.
Und das habt zum Zeichen:
Ihr werdet finden das Kind in Windeln gewickelt und in einer Krippe liegen.
Und alsbald war da bei dem Engel die Menge der himmlischen Heerscharen,
die lobten Gott und sprachen:
Ehre sei Gott in der Höhe und Friede auf Erden bei den Menschen seines Wohlgefallens.
(Und als die Engel von ihnen gen Himmel fuhren,
sprachen die Hirten untereinander:
Lasst uns nun gehen nach Bethlehem und die Geschichte sehen,
die da geschehen ist, die uns der Herr kundgetan hat.
Und sie kamen eilend und fanden beide, Maria und Josef,
dazu das Kind in der Krippe liegen.
Als sie es aber gesehen hatten, breiteten sie das Wort aus,
das zu ihnen von diesem Kinde gesagt war.
Und alle, vor die es kam, wunderten sich über das,
was ihnen die Hirten gesagt hatten.
Maria aber behielt alle diese Worte und bewegte sie in ihrem Herzen.
Und die Hirten kehrten wieder um,
priesen und lobten Gott für alles, was sie gehört und gesehen hatten,
wie denn zu ihnen gesagt war.)
Fürbittengebet
Gott, Geheimnis des Lebens,
du bist in dieser Nacht Mensch geworden,
mit den Augen eines Kindes schaust du uns an,
und lässt dein Licht unter uns erstrahlen.
Wir bitten dich,
berühre uns mit deinem Glanz,
dass wir dich im Herzen empfangen,
dass wir anderen Menschen Licht bringen,
dass sich unsere Hände für andere öffnen.
Wir bitten dich
für die Kinder dieser Welt, die in Armut geboren werden,
dass sie Chancen bekommen, ein glückliches Leben zu führen,
dass sie zur Schule gehen dürfen und eine Ausbildung machen können.
Wir bitten dich
für
....
Wir bitten dich
für alle, die an Weihnachten einsam oder traurig sind,
dass sie nicht allein bleiben
und einen Menschen zum Reden finden.
Schenk ihnen Trost, dass ihnen leichter wird ums Herz.
Wir bitten dich
für alle, die sich nach Frieden sehnen,
lass deinen Frieden erstrahlen in der Welt.
Dass Vergebung und Versöhnung den Weg dafür bereiten,
dass Menschen sich die Hand reichen.
Lasst uns in der Stille beten,
für andere, für uns und für das, was unsere Herzen bewegt.
...
Amen.
Lesepredigten
Siehe Christvesper, Reihe I.
Liedvorschläge (EG)
Eingangslied:
43 Ihr Kinderlein, kommet
45 Herbei, o ihr Gläub’gen
Wochenlied:
24 Vom Himmel hoch, da komm ich her
27 Lobt Gott, ihr Christen alle gleich
Predigtlied:
52 Wißt ihr noch, wie es geschehen
53 Als die Welt verloren
Ausgangslied:
44 O du fröhliche
46 Stille Nacht
* Andere Verszählung als im NRSV
Lutherbibel, revidierter Text 1984, durchgesehene Ausgabe, © 1999 Deutsche Bibelgesellschaft, Stuttgart
www.die-bibel.de
Revised Common Lectionary © 1992 Consultation on Common Texts. Used by permission.