18. Sonntag im Jahreskreis (31. Juli-6. August),
Jahrgang B
(Time after Pentecost: Lectionary 18)

Einführung

Auf den ersten Blick geht es wieder um Brotgeschichten. Auf den zweiten Blick die Frage: Was macht uns satt? Die Israeliten begreifen, dass das Manna und Wachteln unverhofft vom Himmel kommen. Paulus predigt, dass die Einheit im Geiste, die Ausdruck findet in Glaube, Hoffnung und Taufe, die Gemeinde nährt und auferbaut. In der Begegnung mit Jesus erfahren Menschen, dass sein Wort satt macht.

Psalm 78,23-29

Und er gebot den Wolken droben

und tat auf die Türen des Himmels

und ließ Manna auf sie regnen zur Speise

und gab ihnen Himmelsbrot.

Brot der Engel aßen sie alle,

er sandte ihnen Speise in Fülle.

Er ließ wehen den Ostwind unter dem Himmel

und erregte durch seine Stärke den Südwind

und ließ Fleisch auf sie regnen wie Staub

und Vögel wie Sand am Meer;

mitten in das Lager fielen sie ein,

rings um seine Wohnung her.

Da aßen sie und wurden sehr satt;

und was sie verlangten, gewährte er ihnen.

Tagesgebet

Jesus Christus,

du bist das Brot des Lebens.

Wer von deinem Brot ist, bleibt nicht hungrig.

Nähre uns mit deinem Wort,

lehre uns zu teilen

und gib uns Speise auf dem Weg zu dir.

Der du mit dem Vater und dem Heiligen Geist

ein Gott bist von Ewigkeit zu Ewigkeit. Amen.

Lesungen

2. Mose 16,2-4.9-15

Und es murrte die ganze Gemeinde der Israeliten

wider Mose und Aaron in der Wüste.

Und sie sprachen:

Wollte Gott, wir wären in Ägypten gestorben durch des HERRN Hand,

als wir bei den Fleischtöpfen saßen und hatten Brot die Fülle zu essen.

Denn ihr habt uns dazu herausgeführt in diese Wüste,

dass ihr diese ganze Gemeinde an Hunger sterben lasst.

Da sprach der HERR zu Mose:

iehe, ich will euch Brot vom Himmel regnen lassen,

und das Volk soll hinausgehen und täglich sammeln,

was es für den Tag bedarf, dass ich's prüfe,

ob es in meinem Gesetz wandle oder nicht.

Und Mose sprach zu Aaron:

Sage der ganzen Gemeinde der Israeliten:

Kommt herbei vor den HERRN, denn er hat euer Murren gehört.

Und als Aaron noch redete zu der ganzen Gemeinde der Israeliten,

wandten sie sich zur Wüste hin, und siehe,

die Herrlichkeit des HERRN erschien in der Wolke.

Und der HERR sprach zu Mose:

Ich habe das Murren der Israeliten gehört.

Sage ihnen:

Gegen Abend sollt ihr Fleisch zu essen haben

und am Morgen von Brot satt werden und sollt innewerden,

dass ich, der HERR, euer Gott bin.

Und am Abend kamen Wachteln herauf und bedeckten das Lager.

Und am Morgen lag Tau rings um das Lager.

Und als der Tau weg war, siehe,

da lag's in der Wüste rund und klein wie Reif auf der Erde.

Und als es die Israeliten sahen, sprachen sie untereinander:

Man hu?

Denn sie wussten nicht, was es war.

Mose aber sprach zu ihnen:

Es ist das Brot, das euch der HERR zu essen gegeben hat.

Epheser 4,1-16

So ermahne ich euch nun, ich [Paulus], der Gefangene in dem Herrn,

dass ihr der Berufung würdig lebt, mit der ihr berufen seid,

in aller Demut und Sanftmut, in Geduld.

Ertragt einer den andern in Liebe

und seid darauf bedacht, zu wahren die Einigkeit

im Geist durch das Band des Friedens:

ein Leib und ein Geist,

wie ihr auch berufen seid zu einer Hoffnung eurer Berufung;

ein Herr, ein Glaube, eine Taufe;

ein Gott und Vater aller,

der da ist über allen und durch alle und in allen.

Einem jeden aber von uns ist die Gnade gegeben

nach dem Maß der Gabe Christi.

Darum heißt es (Psalm 68,19):

»Er ist aufgefahren zur Höhe und hat Gefangene mit sich geführt

und hat den Menschen Gaben gegeben.«

Dass er aber aufgefahren ist, was heißt das anderes,

als dass er auch hinabgefahren ist in die Tiefen der Erde?

Der hinabgefahren ist, das ist derselbe,

der aufgefahren ist über alle Himmel, damit er alles erfülle.

Und er hat einige als Apostel eingesetzt, einige als Propheten,

einige als Evangelisten, einige als Hirten und Lehrer,

damit die Heiligen zugerüstet werden zum Werk des Dienstes.

Dadurch soll der Leib Christi erbaut werden,

bis wir alle hingelangen zur Einheit des Glaubens

und der Erkenntnis des Sohnes Gottes, zum vollendeten Mann,

zum vollen Maß der Fülle Christi,

damit wir nicht mehr unmündig seien

und uns von jedem Wind einer Lehre bewegen

und umhertreiben lassen durch trügerisches Spiel der Menschen,

mit dem sie uns arglistig verführen.

Lasst uns aber wahrhaftig sein in der Liebe

und wachsen in allen Stücken zu dem hin,

der das Haupt ist, Christus,

von dem aus der ganze Leib zusammengefügt ist

und ein Glied am andern hängt durch alle Gelenke,

wodurch jedes Glied das andere unterstützt

nach dem Maß seiner Kraft und macht,

dass der Leib wächst und sich selbst aufbaut in der Liebe.

Johannes 6,24-35

Als nun das Volk sah,

dass Jesus nicht da war und seine Jünger auch nicht,

stiegen sie in die Boote und fuhren nach Kapernaum und suchten Jesus.

Und als sie ihn fanden am andern Ufer des Sees, fragten sie ihn:

Rabbi, wann bist du hergekommen?

Jesus antwortete ihnen und sprach:

Wahrlich, wahrlich, ich sage euch:

Ihr sucht mich nicht, weil ihr Zeichen gesehen habt,

sondern weil ihr von dem Brot gegessen habt und satt geworden seid.

Schafft euch Speise, die nicht vergänglich ist,

sondern die bleibt zum ewigen Leben.

Die wird euch der Menschensohn geben;

denn auf dem ist das Siegel Gottes des Vaters.

Da fragten sie ihn:

Was sollen wir tun, dass wir Gottes Werke wirken?

Jesus antwortete und sprach zu ihnen:

Das ist Gottes Werk, dass ihr an den glaubt, den er gesandt hat.

Da sprachen sie zu ihm:

Was tust du für ein Zeichen, damit wir sehen und dir glauben?

Was für ein Werk tust du?

Unsre Väter haben in der Wüste das Manna gegessen,

wie geschrieben steht (Psalm 78,24):

»Er gab ihnen Brot vom Himmel zu essen.«

Da sprach Jesus zu ihnen:

Wahrlich, wahrlich, ich sage euch:

Nicht Mose hat euch das Brot vom Himmel gegeben,

sondern mein Vater gibt euch das wahre Brot vom Himmel.

Denn Gottes Brot ist das, das vom Himmel kommt

und gibt der Welt das Leben.

Da sprachen sie zu ihm:

Herr, gib uns allezeit solches Brot.

Jesus aber sprach zu ihnen:

Ich bin das Brot des Lebens.

Wer zu mir kommt, den wird nicht hungern;

und wer an mich glaubt, den wird nimmermehr dürsten.

Fürbittengebet

Jesus Christus,

du bist das Lebensbrot.

Du hast verheißen, dass niemand hungrig bleiben soll.

Darum kommen wir zu dir

mit unserem Hunger nach Liebe

mit unserem Hunger nach Hoffnung

mit unserem Hunger nach Leben.

Christus, du bist das Lebensbrot.

Wir bitten dich für alle die daran arbeiten dass alle Menschen satt werden.

Für Welternährungsorganisationen und Welthungerhilfe,

für Entwicklungsprogramme und Missionswerke,

für Projekte des lutherischen Weltbundes.

Wir bitten dich ...

... erfülle die Welt mit deinem Leben.

Christus, du bist das Lebensbrot.

Wir bitten dich für Menschen und Organisationen, die anderen Heimat bieten,

für Pflegefamilien und Waisenhäuser,

für Obdachlosenheime,

für Einrichtungen zur Wiedereingliederung.

Lass deinen Segen mit ihnen sein.

Wir bitten dich ...

... erfülle die Welt mit deinem Leben.

Christus, du bist das Lebensbrot.

Wir denken vor dir an Menschen voller Sehnsucht.

Für Trauernde, die sich nach Trost senden.

Für Kranke, die sich nach Heilung sehnen.

Für Einsame, die sich nach Begegnung mit anderen sehnen.

Wir bitten dich ...

... erfülle die Welt mit deinem Leben.

Christus, du bist das Lebensbrot.

Wir bitten dich für diese Gemeinde

und für den Stadtteil, in dem wir leben.

Dass Menschen das Leben miteinander teilen,

dass sie Wege finden einander beizustehen

auf dem Weg durchs Leben.

Wir bitten dich ...

... erfülle die Welt mit deinem Leben.

In der Stille bitten wir dich für alle, die hungrig durchs Leben gehen ...

Wir bitten dich ...

... erfülle die Welt mit deinem Leben.

Jesus Christus,

auf deine Hilfe vertrauen wir,

der du mit dem Vater und dem Heiligen Geist,

uns Leben schenkst in Ewigkeit. Amen.

Lesepredigten

Siehe 7. Sonntag nach Trinitatis, Reihe III.

Liedvorschläge (EG)

Eingangslied:

229 Kommt mit Gaben und Lobgesang

440 All Morgen ist ganz frisch und neu

Wochenlied:

326 Sei Lob und Ehr dem höchsten Gut

461 Aller Augen warten auf dich Herre

Predigtlied:

217 Herr Jesu Christe, mein getreuer Hirte

418 Brich dem Hungrigen dein Brot

Ausgangslied:

222 Im Frieden dein, o Herre mein

407 Stern, auf den ich schaue

Lutherbibel, revidierter Text 1984, durchgesehene Ausgabe, © 1999 Deutsche Bibelgesellschaft, Stuttgart
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Revised Common Lectionary © 1992 Consultation on Common Texts. Used by permission.