2. Sonntag der Passionszeit, Jahrgang B
(Second Sunday in Lent)
Einführung
Im Leben von Abraham und Sarah spiegelt sich die Weite der Zuwendung Gottes zu den Menschen. „In dir sollen gesegnet werden alle Geschlechter auf Erden.“ (Gen 12,3) Beide erhalten neue Namen als Zeichen, dass sie von Gott gerufen sind. Paulus entfaltet, wie Abraham aus Glauben lebt und Gerechtigkeit findet vor Gott.
Im Evangelium bringt Jesus es auf den Punkt: Wer seinem Ruf folgt und sein Leben ganz hineingibt, der wird neues Leben finden.
Psalm 22,24-32*
Rühmet den HERRN, die ihr ihn fürchtet;
ehret ihn, ihr alle vom Hause Jakob, und vor ihm scheuet euch, ihr alle vom Hause Israel!
Denn er hat nicht verachtet noch verschmäht
das Elend des Armen und sein Antlitz vor ihm nicht verborgen;
und als er zu ihm schrie, hörte er's.
Dich will ich preisen in der großen Gemeinde,
ich will mein Gelübde erfüllen vor denen, die ihn fürchten.
Die Elenden sollen essen, dass sie satt werden; /
und die nach dem HERRN fragen, werden ihn preisen;
euer Herz soll ewiglich leben.
Es werden gedenken und sich zum HERRN bekehren aller Welt Enden
und vor ihm anbeten alle Geschlechter der Heiden.
Denn des HERRN ist das Reich,
und er herrscht unter den Heiden.
Ihn allein werden anbeten alle,
die in der Erde schlafen; vor ihm werden die Knie beugen alle, /
die zum Staube hinabfuhren und ihr Leben nicht konnten erhalten.
Er wird Nachkommen haben, die ihm dienen;
vom Herrn wird man verkündigen Kind und Kindeskind.
Sie werden kommen und seine Gerechtigkeit predigen
dem Volk, das geboren wird. Denn er hat's getan.
Tagesgebet
Gnädiger Gott,
du hast Abraham und Sarah deine Wunder sehen lassen,
wieder und wieder deinen Bund mit den Menschen besiegelt.
In der Taufe machst du uns zu deinem Volk.
Hilf uns auf deinen Wegen zu gehen,
wo wir fehl gehen, umzukehren,
und mit unserem Leben deinen Namen zu preisen.
Durch Christus, unsern Herrn. Amen.
Lesungen
1. Mose 17,1-7.15-16
Als nun Abram neunundneunzig Jahre alt war,
erschien ihm der HERR und sprach zu ihm:
Ich bin der allmächtige Gott; wandle vor mir und sei fromm.
Und ich will meinen Bund zwischen mir und dir schließen
und will dich über alle Maßen mehren.
Da fiel Abram auf sein Angesicht.
Und Gott redete weiter mit ihm und sprach:
Siehe, ich habe meinen Bund mit dir,
und du sollst ein Vater vieler Völker werden.
Darum sollst du nicht mehr Abram heißen,
sondern Abraham soll dein Name sein;
denn ich habe dich gemacht zum Vater vieler Völker.
Und ich will dich sehr fruchtbar machen
und will aus dir Völker machen und auch Könige sollen von dir kommen.
Und ich will aufrichten meinen Bund zwischen mir und dir
und deinen Nachkommen von Geschlecht zu Geschlecht,
dass es ein ewiger Bund sei,
sodass ich dein und deiner Nachkommen Gott bin.
Und Gott sprach abermals zu Abraham:
Du sollst Sarai, deine Frau, nicht mehr Sarai nennen,
sondern Sara soll ihr Name sein.
Denn ich will sie segnen,
und auch von ihr will ich dir einen Sohn geben;
ich will sie segnen, und Völker sollen aus ihr werden
und Könige über viele Völker.
Römer 4,13-25
Denn die Verheißung, dass er der Erbe der Welt sein solle,
ist Abraham oder seinen Nachkommen
nicht zuteil geworden durchs Gesetz,
sondern durch die Gerechtigkeit des Glaubens.
Denn wenn die vom Gesetz Erben sind,
dann ist der Glaube nichts und die Verheißung ist dahin.
Denn das Gesetz richtet nur Zorn an;
wo aber das Gesetz nicht ist, da ist auch keine Übertretung.
Deshalb muss die Gerechtigkeit durch den Glauben kommen,
damit sie aus Gnaden sei
und die Verheißung festbleibe für alle Nachkommen,
nicht allein für die, die unter dem Gesetz sind,
sondern auch für die, die wie Abraham aus dem Glauben leben.
Der ist unser aller Vater – wie geschrieben steht:
»Ich habe dich gesetzt zum Vater vieler Völker« –
vor Gott, dem er geglaubt hat,
der die Toten lebendig macht
und ruft das, was nicht ist, dass es sei.
Er hat geglaubt auf Hoffnung, wo nichts zu hoffen war,
dass er der Vater vieler Völker werde, wie zu ihm gesagt ist:
»So zahlreich sollen deine Nachkommen sein.«
Und er wurde nicht schwach im Glauben,
als er auf seinen eigenen Leib sah, der schon erstorben war,
weil er fast hundertjährig war,
und auf den erstorbenen Leib der Sara.
Denn er zweifelte nicht an der Verheißung Gottes durch Unglauben,
sondern wurde stark im Glauben und gab Gott die Ehre
und wusste aufs allergewisseste:
Was Gott verheißt, das kann er auch tun.
Darum ist es ihm auch »zur Gerechtigkeit gerechnet worden«.
Dass es ihm zugerechnet worden ist,
ist aber nicht allein um seinetwillen geschrieben,
sondern auch um unsertwillen,
denen es zugerechnet werden soll, wenn wir glauben an den,
der unsern Herrn Jesus auferweckt hat von den Toten,
welcher ist um unsrer Sünden willen dahingegeben
und um unsrer Rechtfertigung willen auferweckt.
Markus 8,31-38
Und [Jesus] fing an, sie zu lehren:
Der Menschensohn muss viel leiden
und verworfen werden von den Ältesten
und Hohenpriestern und Schriftgelehrten
und getötet werden und nach drei Tagen auferstehen.
Und er redete das Wort frei und offen.
Und Petrus nahm ihn beiseite und fing an, ihm zu wehren.
Er aber wandte sich um, sah seine Jünger an
und bedrohte Petrus und sprach:
Geh weg von mir, Satan!
Denn du meinst nicht, was göttlich, sondern was menschlich ist.
Und er rief zu sich das Volk samt seinen Jüngern und sprach zu ihnen:
Wer mir nachfolgen will, der verleugne sich selbst
und nehme sein Kreuz auf sich und folge mir nach.
Denn wer sein Leben erhalten will, der wird's verlieren;
und wer sein Leben verliert um meinetwillen
und um des Evangeliums willen, der wird's erhalten.
Denn was hülfe es dem Menschen,
wenn er die ganze Welt gewönne und nähme an seiner Seele Schaden?
Denn was kann der Mensch geben, womit er seine Seele auslöse?
Wer sich aber meiner und meiner Worte schämt
unter diesem abtrünnigen und sündigen Geschlecht,
dessen wird sich auch der Menschensohn schämen,
wenn er kommen wird in der Herrlichkeit seines Vaters
mit den heiligen Engeln.
Fürbittengebet
Treuer Gott,
danke, dass du unsere Wege mitgehst,
danke, dass wir zu dir kommen dürfen
mit unserem Dank, unserer Sorge und unseren Bitten.
Deine Kirche geht unter dem Kreuz ihren Weg.
Schenke Demut und Bereitschaft zum Dienst,
dass wir die Türen und Herzen öffnen für alle
die nach dir Suchen.
Wir rufen zu dir ...
... Herr, erbarme dich.
Deine Größe und Kraft strahlt auf in den Gestirnen.
Schenk uns die Weisheit all das Leben in der Natur
nicht für unverletzlich zu halten,
sondern behutsam mit deiner Schöpfung umzugehen.
Wir rufen zu dir ...
... Herr, erbarme dich.
Gott du bist Herr über Länder und Meere.
Wir bitten dich für Internationale Hilfsorganisationen
und besonders für den Lutheran World Relief.
Wir bitten dich für Friedenstifter und Friedensorganisationen,
dass ihre Arbeit das Gesicht der Erde verändert.
Wir rufen zu dir ...
... Herr, erbarme dich.
Gott, du bist nahe allen, die dich anrufen.
Darum bitten wir dich für alle, die dich um Hilfe anrufen,
für Kranke und Notleidende,
für die Sorgenvollen,
für die Trauernden.
Verschließe deine Ohren nicht
und lass sie Zeichen deiner Gegenwart und Hilfe spüren.
Wir rufen zu dir ...
... Herr, erbarme dich.
Mit deinem Sohn Jesus Christus kam eine neuer Klang in diese Welt.
Wir danken dir für die Musik
Und alle, die in dieser Gemeinde in deinem Lobgesang einstimmen.
Wir rufen zu dir ...
... Herr, erbarme dich.
In der Stille bitten wir für Menschen, die deine Nähe brauchen ...
...
Wir rufen zu dir ...
... Herr, erbarme dich.
In deine Hände, treuer Gott, befehlen wir alle,
für die wir gebetet haben.
Bleibe bei uns und leite uns auf dem Weg des Friedens.
Durch Christus, unseren Herrn. Amen.
Lesepredigten
Siehe Estomihi, Reihe I.
Liedvorschläge (EG)
Eingangslied:
275 In dich hab ich gehoffet, Herr
391 Jesu, geh voran
Wochenlied:
96 Du schöner Lebensbaum des Paradieses
366 Wenn wir in höchsten Nöten sein
Predigtlied:
385 Mir nach, spricht Christus, unser Held
393 Kommt, Kinder, lasst uns gehen
Ausgangslied:
256 Einer ist’s, an dem wir hangen
394 Nun aufwärts froh den Blick gewandt
*Andere Verszählung als im NRSV
Lutherbibel, revidierter Text 1984, durchgesehene Ausgabe, © 1999 Deutsche Bibelgesellschaft, Stuttgart
www.die-bibel.de
Revised Common Lectionary © 1992 Consultation on Common Texts. Used by permission.