32. Sonntag im Jahreskreis (6.-12. November),
Jahrgang B
(Time after Pentecost: Lectionary 32)
Einführung
Zweimal hören wir die Geschichte einer Witwe, die um Gottes willen das wenige, was sie hat, teilt. Die Witwe in Zarpat backt dem Propheten Elia von ihrem letzten Mehl und Öl ein Brot. Sie stellt am Ende fest, dass doch immer noch genug für sie und ihren Sohn da ist.
Jesus stellt den Schriftgelehrten im Tempel eine Witwe als Beispiel hin, die vom wenigen, was sie hat, noch für die Armen gibt. So gibt sie ein weitaus größeres Opfer als die, die aus dem Überfluß heraus spenden.
Jesus selbst hat sich hingegeben, dass andere leben können. Darum braucht es Hingabe, um ihm zu folgen auf dem Weg.
Psalm 146
Halleluja! Lobe den HERRN, meine Seele!
Ich will den HERRN loben, solange ich lebe,
und meinem Gott lobsingen, solange ich bin.
Verlasset euch nicht auf Fürsten;
sie sind Menschen, die können ja nicht helfen.
Denn des Menschen Geist muss davon,
und er muss wieder zu Erde werden;
dann sind verloren alle seine Pläne.
Wohl dem, dessen Hilfe der Gott Jakobs ist,
der seine Hoffnung setzt auf den HERRN, seinen Gott,
der Himmel und Erde gemacht hat,
das Meer und alles, was darinnen ist;
der Treue hält ewiglich,
der Recht schafft denen, die Gewalt leiden,
der die Hungrigen speiset.
Der HERR macht die Gefangenen frei.
Der HERR macht die Blinden sehend.
Der HERR richtet auf, die niedergeschlagen sind.
Der HERR liebt die Gerechten.
Der HERR behütet die Fremdlinge
und erhält Waisen und Witwen;
aber die Gottlosen führt er in die Irre.
Der HERR ist König ewiglich,
dein Gott, Zion, für und für. Halleluja!
Tagesgebet
Jesus Christus,
mit Hingabe hast du dich eingesetzt,
für alle, die sich nach Erlösung sehnen,
auch für uns.
Manchmal fällt es uns schwer loszulassen,
uns hinzugeben und deinem Ruf zu folgen.
Öffne uns Ohren, Herzen und Hände
Für dich und die Menschen, in denen du uns begegnest.
Der du mit dem Vater und dem Heiligen Geist
Leben schaffst in Ewigkeit. Amen.
Lesungen
1. Könige 17,8-16
Da kam das Wort des HERRN zu [Elia]:
Mach dich auf und geh nach Zarpat, das bei Sidon liegt,
und bleibe dort;
denn ich habe dort einer Witwe geboten, dich zu versorgen.
Und er machte sich auf und ging nach Zarpat.
Und als er an das Tor der Stadt kam, siehe,
da war eine Witwe, die las Holz auf.
Und er rief ihr zu und sprach:
Hole mir ein wenig Wasser im Gefäß, dass ich trinke!
Und als sie hinging zu holen, rief er ihr nach und sprach:
Bringe mir auch einen Bissen Brot mit! Sie sprach:
So wahr der HERR, dein Gott, lebt:
Ich habe nichts Gebackenes,
nur eine Hand voll Mehl im Topf und ein wenig Öl im Krug.
Und siehe, ich hab ein Scheit Holz oder zwei aufgelesen
und gehe heim und will mir und meinem Sohn zurichten,
dass wir essen – und sterben.
Elia sprach zu ihr:
Fürchte dich nicht!
Geh hin und mach's, wie du gesagt hast.
Doch mache zuerst mir etwas Gebackenes davon und bringe mir's heraus;
dir aber und deinem Sohn sollst du danach auch etwas backen.
Denn so spricht der HERR, der Gott Israels:
Das Mehl im Topf soll nicht verzehrt werden,
und dem Ölkrug soll nichts mangeln bis auf den Tag,
an dem der HERR regnen lassen wird auf Erden.
Sie ging hin und tat, wie Elia gesagt hatte.
Und er aß und sie auch und ihr Sohn Tag um Tag.
Das Mehl im Topf wurde nicht verzehrt,
und dem Ölkrug mangelte nichts nach dem Wort des HERRN,
das er durch Elia geredet hatte.
Hebräer 9,24-28
Denn Christus ist nicht eingegangen in das Heiligtum,
das mit Händen gemacht und nur ein Abbild des wahren Heiligtums ist,
sondern in den Himmel selbst,
um jetzt für uns vor dem Angesicht Gottes zu erscheinen;
auch nicht, um sich oftmals zu opfern,
wie der Hohepriester alle Jahre mit fremdem Blut in das Heiligtum geht;
sonst hätte er oft leiden müssen vom Anfang der Welt an.
Nun aber, am Ende der Welt,
ist er ein für alle Mal erschienen,
durch sein eigenes Opfer die Sünde aufzuheben.
Und wie den Menschen bestimmt ist, einmal zu sterben,
danach aber das Gericht:
so ist auch Christus einmal geopfert worden,
die Sünden vieler wegzunehmen;
zum zweiten Mal wird er nicht der Sünde wegen erscheinen,
sondern denen, die auf ihn warten, zum Heil.
Markus 12,38-44
Und er lehrte sie und sprach zu ihnen:
Seht euch vor vor den Schriftgelehrten,
die gern in langen Gewändern gehen und lassen sich auf dem Markt grüßen
und sitzen gern obenan in den Synagogen und am Tisch beim Mahl;
sie fressen die Häuser der Witwen und verrichten zum Schein lange Gebete.
Die werden ein umso härteres Urteil empfangen.
Und Jesus setzte sich dem Gotteskasten gegenüber und sah zu,
wie das Volk Geld einlegte in den Gotteskasten.
Und viele Reiche legten viel ein.
Und es kam eine arme Witwe und legte zwei Scherflein ein;
das macht zusammen einen Pfennig.
Und er rief seine Jünger zu sich und sprach zu ihnen:
Wahrlich, ich sage euch:
Diese arme Witwe hat mehr in den Gotteskasten gelegt als alle,
die etwas eingelegt haben.
Denn sie haben alle etwas von ihrem Überfluss eingelegt;
diese aber hat von ihrer Armut ihre ganze Habe eingelegt,
alles, was sie zum Leben hatte.
Fürbittengebet
Herr, ewiger Gott,
durch deinen Sohn zeigst du uns deine Liebe,
durch deinen Geist bist du uns gegenwärtig.
Weil du voller Gnade bist, können wir uns an dich wenden.
Herr,
deine Kirche ist reich.
Hilf ihr, ihren Reichtum sinnvoll einzusetzen
und nicht nur aus dem Überfluss Almosen zu geben.
Wir rufen zu dir…
…Herr, erbarme dich.
Herr,
du gibst uns Mehl und Öl
und alles was wir zum Leben brauchen
durch deine Schöpfung.
Lass uns achtsam mit unseren Ressourcen umgehen,
so dass auch unsere Kinder und Kindeskinder leben können.
Wir rufen zu dir…
…Herr, erbarme dich.
Herr,
das Leben von uns Menschen ist oft auf uns selbst ausgerichtet.
Und wir vergessen manchmal dass es andere gibt außer uns.
Gib uns die Kraft, unser Tun zu überdenken
und anderen mit der gleichen Liebe zu begegnen,
mit der du uns begegnest.
Wir rufen zu dir…
…Herr, erbarme dich.
Herr,
der Tod ist Teil unseres Lebens
und lässt uns einsam zurück.
Sei bei uns und hilf uns unsere Einsamkeit zu überwinden.
Öffne unsere Augen für Witwen und Witwer,
dass wir ihre Bedürfnisse sehen
und sie unterstützen.
Wir rufen zu dir…
…Herr, erbarme dich.
In der Stille können wir vor dich bringen, was auf unseren Herzen lastet: …
Wir rufen zu dir…
…Herr, erbarme dich.
Herr, dreieiniger Gott,
du bist mit uns in unserem Gebet.
Du bist mit uns in unserem Leben.
Dir sei Lob und Ehre in Ewigkeit. Amen.
Lesepredigten
Siehe Okuli, Reihe III.
Liedvorschläge (EG)
Eingangslied:
449 Die güldne Sonne
452 Er weckt mich alle Morgen
Wochenlied:
390 Erneure mich, o ewigs Licht
410 Christus das Licht der Welt
Predigtlied:
325 Sollt ich meinem Gott nicht singen
428 Komm in unsre stolze Welt
Ausgangslied:
254 Wir wolln uns gerne wagen
391 Jesu geh voran
Lutherbibel, revidierter Text 1984, durchgesehene Ausgabe, © 1999 Deutsche Bibelgesellschaft, Stuttgart
www.die-bibel.de
Revised Common Lectionary © 1992 Consultation on Common Texts. Used by permission.